USA drohen Arafat
Ein Vertreter des Außenministriums in Washington habe Arafat in der Nacht auf Mittwoch angerufen und ihm gesagt, dass er die „Konsequenzen“ für ein Scheitern tragen müsse, sagte ein palästinensischer Vertreter in Ramallah. Auch der britische Premier Tony Blair übte demnach Druck auf Arafat aus.
Die USA wollen erst nach der Bildung einer neuen „reformfähigen“ palästinensischen Regierung unter dem designierten Premier Mahmud Abbas (Abu Mazen) den Friedens-Fahrplan (Roadmap) veröffentlichen, der zu einem unabhängigen palästinensischen Staat bis 2005 führen soll. Abbas hatte die Gespräche über die Kabinettsbildung am Dienstag für gescheitert erklärt. Streitpunkt zwischen Abbas und Arafat war die geplante Berufung von Ex-Sicherheitschef Mohammed Dahlan zum Innenminister. Arafat lehnte dies kategorisch ab.
Ein hochrangiger Palästinenservertreter sagte, bei den Beratungen über die Kabinettsliste im Zentralkomitee der Fatah, der stärksten PLO-Fraktion (der sowohl Arafat als auch Abbas angehört), habe es in der Nacht eine Annäherung gegeben. „Die Situation ist besser als zuvor, und wir hoffen, dass das Kabinett in den kommenden 24 Stunden präsentiert wird“.