Schlaf-, Wasser- und Nahrungsentzug, Schläge und die Androhung von Vergewaltigung seien in einem Geheimgefängnis in Afghanistan an der Tagesordnung gewesen, schreibt „Human Rights Watch“ (HRW) in seinem am Montag veröffentlichten Bericht. Die Organisation forderte US-Vizepräsident Dick Cheney auf, bei seinem Besuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul an diesem Montag zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.
Die Gefangenen seien in totaler Finsternis gehalten, an die Wand gekettet und Wochen lang mit lauter Rap- oder Heavy-Metal-Music in der Zelle beschallt worden, heißt es in dem Bericht. Er beruht auf den Aussagen von acht ehemaligen Häftlingen, von denen einige inzwischen nach Guantà namo auf Kuba verlegt wurden. Da die USA keine Menschenrechtler nach Guantà namo lassen, wurden die Aussagen von Rechtsanwälten der Gefangenen aufgezeichnet und Human Rights Watch übergeben. Nach diesen Darstellungen folterten und misshandelten Amerikaner und Afghanen in Zivilkleidung. Human Rights Watch folgerte daraus, dass es sich um eine CIA-Einrichtung gehandelt habe. Die Organisation wirft Washington vor, zwischen “20 und 30 geheime Gefängnisse der US- Armee in Afghanistan“ zu unterhalten.