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USA: Clinton kritisiert Zeitpunkt des Irak-Krieg

"Wir haben einen Fehler gemacht, den Irak anzugreifen, ehe UNO-Chefwaffeninspektor Hans Blix seine Arbeit zu Ende gebracht hatte".

Dies sagte Clinton am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Sabine Christiansen“. Es habe keine eindeutigen Beweise gegeben, dass das Regime Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen besaß.

„Wir hatten keine Erkenntnisse darüber, dass er Kernwaffen hatte. Wir hatten auch keine Erkenntnisse darüber, dass er etwas mit dem 11. September zu tun hatte“, sagte Clinton. Die USA hätten lediglich gewusst, dass Saddam über chemische und biologische Vorräte verfügte, die zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen hätten dienen können.

Clinton betonte ferner, er habe „niemals den Gedanken gefördert“, dass es eine Verbindung zwischen Saddam Hussein und dem Terrornetzwerk El Kaida gebe. Die Bedrohung durch El Kaida sei die derzeit größte Gefahr für die USA. Nach dem Irak-Krieg hätten Amerika und die ganze Welt ein Interesse daran, dass sich nun im Irak eine pluralistische, demokratische Regierung etabliere. Der ehemalige US- Präsident sprach sich zudem für eine stärke NATO-Präsenz im Irak aus.

Clinton äußerte die Überzeugung, dass sich die deutsch- amerikanischen Beziehungen, die etwa durch den Irak-Krieg und durch den Folterskandal in dem Gefängnis Abu Ghoreib bei Bagdad erschüttert wurden, wieder normalisieren werden. Clinton hält sich in Deutschland auf, um für seine soeben in Deutschland erschienene Autobiografie „Mein Leben“ zu werben.

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