Wir werden diese Mission zu Ende bringen, sagte Bush am Samstag. Indem wir die Terroristen besiegen, machen wir unser eigenes Land sicherer.
Die Entscheidung der USA und ihrer Bündnispartner zur Entmachtung des irakischen Präsidenten Saddam Hussein sei schwierig, aber die richtige Entscheidung gewesen, betonte Bush. Die Welt sei hierdurch sicherer geworden. Saddam unterdrückt nicht mehr das irakische Volk, fördert nicht mehr den Terrorismus und bedroht nicht mehr die Welt. Er wird jetzt für seine Verbrechen zur Verantwortung gezogen, und mehr als 25 Millionen Iraker leben jetzt in Freiheit.
Der US-Präsident stimmte seine Landsleute auch auf mehr Kämpfe und weitere Opfer ein. Der Sieg im Irak werde erreicht sein, wenn Terroristen und Saddam-Anhänger nicht mehr die irakische Demokratie bedrohten, so der US-Präsident. Mehr Kämpfe und Opfer werden notwendig sein, um das zu erreichen, erklärte er.
Bush ging nicht auf die angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen ein, mit deren Existenz er 2003 den Krieg gerechtfertigt hatte. Auf die instabile Lage im Land nahm er aber Bezug. Es sei manchmal schwer zu verstehen, wie wir sagen können, dass es Fortschritte gibt, räumte er ein.
Die Gewalt im Irak habe aber dazu geführt, dass die irakischen Politiker sich der Notwendigkeit bewusst geworden seien, so schnell wie möglich eine Regierung der nationalen Einheit bilden zu müssen. Die Reaktionen der irakischen Amtsträger auf die jüngsten Gewaltakte seien ein klares Zeichen dafür, dass der Irak auf die Demokratie setze, betonte Bush weiter.
Weltweite Demonstrationen
Tausende Kriegsgegner haben am Samstag bei Protestkundgebungen auf der ganzen Welt an den Beginn des Irak-Kriegs vor drei Jahren erinnert und einen Abzug der Koalitionstruppen gefordert. In London versammelten sich mehrere tausend Menschen in der Nähe des Parlaments und begannen mit einem Protestzug in Richtung Trafalgar Square, wo eine Großkundgebung geplant war. Einige schwenkten Plakate, auf denen US-Präsident George W. Bush als Weltweiter Terrorist Nummer 1 gebrandmarkt wurde.
Wir sind gegen diesen Krieg, aus religiösen und humanitären Gründen, sagte einer der Demonstranten, der 25 Jahre alte Student Imran Saghir. Niemand hat es verdient, bombardiert zu werden. Die Organisatoren erwarteten bis zu 100.000 Teilnehmer, die Polizei sperrte mehrere Straßen ab.
In Stockholm bereiteten sich rund 1.000 Menschen auf einen Protestmarsch zur amerikanischen Botschaft vor. Einige hielten eine US-Flagge hoch, auf der die Sterne durch Dollar-Zeichen ersetzt waren. Immer mehr Menschen sei klar, dass der Irak-Krieg ein neues Vietnam wird, erklärte einer der Organisatoren, Skold Peter Matthis. Wir brauchen keine Abu-Ghraib-Demokratie und auch keine Guantanamo-Bay-Freiheit, rief einer der Redner, Eftikar Hashem Alhusainy.
Auch in Deutschland rief die Friedensbewegung zu Protestaktionen auf. Nach Angaben der Bonner Friedenskooperative waren Kundgebungen in mehr als 20 Städten geplant, darunter in Berlin, Frankfurt am Main und München. Dabei sollte auch vor einem Krieg gegen den Iran gewarnt werden. Ein US-Luftkrieg unter dem Vorwand der Ausschaltung möglicher Atomwaffenforschung würde einen Flächenbrand in der gesamten Region auslösen, hieß es in einer Mitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag und der Kooperation für den Frieden.
In Tokio zogen etwa 2.000 Menschen durch die Innenstadt, in der australischen Metropole Sydney demonstrierten rund 500. Die Kundgebungsteilnehmer forderten einen Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Irak, wo auch australische und japanische Soldaten stationiert sind. Beendet den Krieg jetzt! skandierten die Demonstranten in Sydney.
In der Türkei, die als einziges mehrheitlich moslemisches Land der NATO angehört, waren Antikriegskundgebungen in mehreren Städten geplant. In Istanbul marschierten nach Angaben der Polizei 3.000 Demonstranten durch die Straßen, die einem Aufruf linker und islamistischer Verbände gefolgt waren. Mörder USA war auf einem Plakat zu lesen. Die Demonstranten forderten den Abzug der US-geführten Streitkräfte aus dem Irak. Die Weigerung des türkischen Parlaments 2003, den USA die Eröffnung einer Front im Norden des Iraks zu erlauben, hatte die Beziehungen zu den USA belastet. Die Unterstützung für den von USA geführten ging seitdem immer weiter zurück.
Der Irak ist ein Sumpf und für die Iraker eine humanitäre Katastrophe, sagte Jean Parker vom globalen Bündnis Stoppt den Krieg, das die Proteste am Samstag koordinierte. Es gibt keinen Weg aus der Krise ohne ein Ende der Okkupation.
In mehreren Städten in Pakistan gingen einige hundert Menschen auf die Straße und riefen Slogans wie Nieder mit Amerika. In Seoul wurden bis zu 3.000 Demonstranten erwartet, vor der US-Botschaft in Kuala Lumpur war am (morgigen) Sonntag eine Protestkundgebung geplant. Weitere Kundgebungen sollte es in Kopenhagen, Wien, Rom und Athen geben. Auch in den USA waren in etlichen US-Staaten Proteste gegen den Krieg geplant; Großveranstaltungen sollte es auch in New York und in San Francisco geben