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USA: Bush als Kandidat nominiert

US-Präsident George W. Bushhat auf dem Parteitag der Republikaner höchstes Lob für seinen Kampf gegen Terror erhalten und ist von den Delegierten offiziell für eine zweite Amtszeit nominiert worden.

Mit den Stimmen der Delegierten aus Pennsylvania konnte Bush am Dienstagabend schon vor Auszählung aller Wahlzettel mehr als die für eine Nominierung notwendigen 1255 Stimmen auf sich vereinigen. Er tritt damit am 2. November gegen den demokratischen Konkurrenten John Kerry an. Umfragen lassen ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwarten, nachdem Bush in den zurückliegenden Wochen erheblich an Boden auf Kerry gut machen konnte.

Der zweite Tag des Parteikonvents stand unter dem Motto „Menschen des Mitgefühls“ und sollte zugleich die familiäre Seite des Präsidenten hervorheben. Bushs Ehefrau Laura würdigte in einer emotionalen Rede die Führungsqualitäten ihres Mannes nach den Anschlägen vom 11. September 2001 während der der kalifornische Gouverneur und Ex-Filmstar Arnold Schwarzenegger die Irak-Politik des Präsidenten lobte.

Bush habe die USA sicherer gemacht und verdiene damit eine Wiederwahl, sagte die First Lady, die von ihrem per Video zugeschalteten Mann und ihren Töchtern angekündigt worden war. Der Präsident selbst war noch auf Wahlkampfreise im US-Bundesstaat Tennessee. Er will am Donnerstag zu den Parteitagsdelegierten sprechen.

Bush habe die USA nach den Anschlägen mit „Stärke und Überzeugung“ geführt, sagte seine Frau. Er habe einen historischen Kampf gekämpft. „Die Generation unserer Eltern hat sich der Tyrannei widersetzt und Millionen befreit“, sagte sie. „Heute erfüllen wir eine schwere Aufgabe, indem wir der jetzigen Bedrohung trotzen“, fügte sie hinzu.

Zuvor hatte Schwarzenegger vor den Delegierten gesprochen. Er gilt als einer der gemäßigten Republikaner, die das erzkonservative Image ihrer Partei aufweichen und damit unentschlossene Wähler aus der politischen Mitte für eine Wahl Bushs gewinnen sollen. So nimmt der ehemalige Hollywood-Star etwa in Fragen der Abtreibung oder der Schwulen-Ehe eine deutlich andere Haltung als Bush ein.

Auf dem Parteitag jedoch lobte Schwarzenegger Bushs Kampf gegen den Terror und dessen Irak-politik in den höchsten Tönen. Die Beharrlichkeit und Stärke des Präsidenten habe Amerika sicherer gemacht, sagte der aus Österreich stammende Schwarzenegger. Amerika bleibe der Leuchtturm der Welt und habe mit Bush einen Führer, „der nicht wankt, nicht zaudert und nicht klein beigibt“.

„Als Kind habe ich gesehen, wie Österreich nach dem Abzug der Sowjets ein sozialistisches Land wurde. Ich liebe Österreich und das österreichische Volk, aber ich wusste immer dass Amerika der richtige Platz für mich ist“, schilderte Schwarzenegger seine früh erwachte US-Sehnsucht.

Und in Anspielung auf seine wohl berühmteste Filmrolle, den „Terminator“, sagte Schwarzenegger an die Delegierten gerichtet: „Wenn Sie, meine Damen und Herren, glauben, dass wir leidenschaftlich und unerbittlich sein und den Terrorismus auslöschen („terminate“) müssen …, dann sind Sie Republikaner.“

Auch der zweite Tag des Kongresses wurde durch zum Teile massive Proteste im New Yorker Stadtteil Manhattan begleitet. Bush-Gegner blockierten Straßen und belästigten Delegierte des Parteitages in einer Kampagne zivilen Ungehorsams. Kriegsgegner legten sich als symbolische Todesopfer auf die Straße. Andere Demonstranten blockierten Busse der Delegierten. Die New Yorker Polizei nahm nach eigenen Angaben allein am Dienstag fast 1000 Menschen fest. Seit dem vergangenen Donnerstag sei die Zahl der Festnahmen damit auf mehr als 1400 gestiegen. „Einige Stunden im Gefängnis sind ein kleines Opfer … verglichen damit, was Menschen erleiden, die der Politik der Bush-Regierung ausgesetzt werden“, sagte eine Demonstrantin. Der Parteitag wird von von rund 37.000 Polizisten gesichert.

Für Mittwoch erwarteten die Delegierten eine Rede von Vize-Präsident Dick Cheney, die im Fernsehen live übertragen werden sollte. Cheney gilt als einer der engsten Berater des Präsidenten, hat sich bislang aber nicht als leidenschaftlicher Wahlkampfredner hervorgetan. Mit seinem Auftritt erhält Cheney die Chance, landesweit für seine uneingeschränkte und vielfach kritisierte Unterstützung des Irak-Krieges zu werben.

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