Der US-Regierung seien Geheimdienstinformationen vorgelegen, die glaubwürdig genug gewesen seien, um eine Tötung Bin Ladens planen zu können, hieß es in dem Bericht.
Washington habe über die Kapazitäten verfügt, den Chef der El Kaida zu fassen oder zu töten. Die Geheimdienstinformationen seien jedoch nicht eindeutig genug gewesen, um einen solchen Einsatz ohne größere politische oder diplomatische Konsequenzen riskieren zu können. So soll es 1999 drei Möglichkeiten binnen eineinhalb Tagen gegeben haben, Bin Laden auszuschalten, als sich dieser in der südafghanischen Stadt Kandahar aufhielt.
Ranghohe Vertreter der früheren demokratischen US-Regierung unter Bill Clinton sagten vor dem Ausschuss aus, ein Einsatz zur Ergreifung oder Tötung Bin Ladens sei unterblieben, da die Regierung im Falle des Scheiterns schwer wiegende politische Folgen und Konsequenzen in der öffentlichen Meinung befürchtet habe. Wäre der Schlag gescheitert, wären die USA als schwach und Bin Laden als stark dagestanden, hieß es in dem Bericht.
US-Verteidigungsminister Rumsfeld äußerte vor dem Untersuchungsausschuss die Einschätzung, die Terroranschläge vom 11. September hätten auch stattgefunden, wenn Bin Laden zuvor getötet oder festgenommen worden wäre. Rumsfeld wies darauf hin, dass sich die Attentäter vor ihren Attacken auf das New Yorker World Trade Center und das Pentagon in Washington bereits monatelang in den USA aufgehalten hätten. Die Anschläge seien zudem nicht vorhersehbar gewesen.