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USA bauen in Tschechien kein Raketen-Frühwarnsystem

Die USA werden in Tschechien kein Operationszentrum für das geplante Raketen-Frühwarnsystem bauen.

Darauf einigten sich US-Vizeverteidigungsminister William Lynn und der tschechische Verteidigungsminister Alexandr Vondra am Mittwoch bei Gesprächen in Prag, wie eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Als Grund für den Kurswechsel nannte Vondra die Neubestimmung der NATO-Strategie auf dem Gipfel von Lissabon im November vorigen Jahres. Dort hatten sich die Mitgliedsländer der Allianz auf die Errichtung eines gemeinsamen Abwehrsystems unter dem Schirm der NATO geeinigt. “Wir werden nach Möglichkeiten suchen, wie sich Tschechien in Zukunft am Allianzsystem beteiligen kann”, sagte Vondra.

Proteste gegen Pläne

Die US-Regierung unter George W. Bush wollte vor vier Jahren bei der Raketenabwehr gemeinsam mit Tschechien und Polen voranpreschen. Auf dem böhmischen Truppenübungsplatz Brdy sollte ein Frühwarn-Radar installiert werden. Monatelang protestierten linke Aktivisten und Organisationen wie Greenpeace gegen die Pläne.

Unter US-Präsident Barack Obama war das Vorhaben anschließend auf ein Kontrollzentrum zur Auswertung von Satellitendaten reduziert worden. Tschechische Medien sahen in dem Angebot nicht viel mehr als einen “Trostpreis”. Die technische und politische Entwicklung habe dieses Projekt nun hinfällig gemacht, sagte die Sprecherin des Prager Verteidigungsministeriums.

(Quelle: APA)

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