Er sei im Zuge einer Fernost-Reise im August 2002 in Pakistan von Dorfbewohnern an die örtliche Polizei verkauft worden, berichtet Mehdi Ghezali, der vor einer Woche freigelassen wurde und in Schweden nun auf freiem Fuß ist. Die Polizei habe ihn an die Amerikaner ausgeliefert, die ihn zunächst in ein US-Gefängnis nach Afghanistan gebracht hätten. Dort sei er brutal behandelt und oftmals geschlagen worden.
Nach seiner Überstellung nach Guantanamo – er wusste nicht, wo er sich befand – habe er in den Verhören zunächst ausgesagt und seine Lebensgeschichte mehrmals wiederholt. Danach habe er sich entschlossen, zu schweigen, erzählt Ghezali. Daraufhin hätten die Amerikaner versucht, ihn mit drastischen Methoden erneut zum Sprechen zu bringen.
Er sei zwischen den intensiven Verhören ständig in neue Zellen verlegt worden, wo er stundenlang an Händen und Füßen angekettet worden sei. Zusätzlich hätten die Gefängniswärter die Zelle verdunkelt und die Temperatur darin stark gesenkt. Um seinen Willen zu brechen, habe man Lichtblitze und laute Musik sowie anhaltendes, lautes Rauschen eingespielt.
Die schwedische Staatsanwaltschaft beschloss am Dienstag, keine Voruntersuchung gegen Ghezali einzuleiten, da der Staatsanwalt keine Anhaltspunkte für verbrecherische Handlungen finden konnte. Das habe er auch den Amerikanern gesagt, bekräftigte Ghezali in dem Interview mit Dagens Nyheter: Ich bin nicht kriminell.