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USA: Abzug großer Truppenteile

Die USA planen nach Angaben aus US-Regierungskreisen als Teil einer weltweiten Umstrukturierung ihrer Streitkräfte einen umfangreichen Abzug von Truppen aus Deutschland - insgesamt werden etwa. 70.000 Soldaten aus Asien und Europa abgezogen.

Wie am Samstag aus den Kreisen verlautete, sollen insgesamt etwa 70.000 US-Soldaten aus Asien und Europa abgezogen werden. „Deutschland ist auf jeden Fall ein Ort, wo es eine größere Neuordnung geben wird“, hieß es. Die britische Zeitung „Financial Times“ berichtete unter Berufung auf mit den Plänen vertrauten Kreisen, zwei Drittel der Truppen sollten aus Europa und die Mehrheit davon aus Deutschland abgezogen werden.

Den Kreisen zufolge wird US-Präsident George W. Bush die Pläne am Montag während einer Rede vor Veteranen im Bundesstaat Ohio bekannt geben. Ziel sei es, die Streitkräfte besser auf die gegenwärtigen Anforderungen auszurichten. „Es ist wichtig, dass die Aufstellung unserer Streitkräfte nicht den Kalten Krieg, sondern die neuen Bedrohungen des 21. Jahrhunderts widerspiegelt“, sagte ein hochrangiger Vertreter der US- Regierung, der zusammen mit Bush in Portland im Bundesstaat Oregon unterwegs war. Weder er noch Regierungsvertreter in Washington nannten Einzelheiten. Betont wurde jedoch, dass es sich um eine groß angelegte Reorganisation handeln werde.

Die USA haben mehr als 100.000 Soldaten in Europa stationiert, davon etwa 70.000 in Deutschland. In Asien und der Pazifik-Region sind es 100.000, in Afghanistan und dem Irak rund 150.000 Soldaten. Das US-Verteidigungsministerium untersucht seit mehr als zwei Jahren Möglichkeiten, den im Ausland stationierten Truppen eine größere Flexibilität zu ermöglichen. Bereits angekündigt wurde ein Abzug von 12.500 der 37.000 US-Soldaten aus Südkorea.

Die Zeitung „New York Times“ hatte Anfang Juni unter Berufung auf Kreise des US-Verteidigungsministeriums berichtet, die USA planten den Abzug von zwei Heeres-Divisionen aus Deutschland. Demnach sollen die 1. Panzer-Division und die 1. Infanterie-Division in die USA verlegt werden. Weitere Überlegungen seien, eine Staffel von F-16-Kampfflugzeugen aus Spangdahlem in die Türkei zu verlegen. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte den Zeitungsbericht als Spekulation bezeichnet.

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