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USA: Abzug aus dem Irak verschoben

Angesichts der prekären Sicherheitslage im Irak verschieben die USA den ursprünglich bis zum Herbst geplanten Abzug tausender Soldaten auf unbestimmte Zeit.

Das teilten Sprecher der US- Armee am Montagabend (Ortszeit) mit. Betroffen sind rund 9000 Angehörige der 3. Infanterie-Division, die sich seit Beginn des Krieges im Irak aufhält und als Speerspitze der US-Streitkräfte den Großteil der Kämpfe einschließlich der Eroberung Bagdads bestritten hatte.

Die Soldatinnen und Soldaten – insgesamt zwei Drittel der Division – sollten ursprünglich stufenweise im August und September die Heimkehr antreten. Das hatten sowohl Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als auch der kürzlich aus dem Amt ausgeschiedene Chef des US-Zentralkommandos, General Tommy Franks, noch vor wenigen Tagen bekräftigt. Wegen der weiterhin instabilen Lage im Irak würden die soldaten aber weiterhin benötigt, sagte ein Sprecher der Division in auf ihrem Heimatstützpunkt Fort Stewart (US-Staat Georgia).

Die Hiobsbotschaft für die Soldaten kam am selben Tag, an dem Bemühungen der USA um eine Aufstockung der Truppenpräsenz im Irak durch indische Soldaten gescheitert waren. Indien hatte am Montag – wie zuvor auch Deutschland und Frankreich – mitgeteilt, dass eine Beteiligung, wenn überhaupt, nur unter dem Dach der UN in Frage käme. Die USA hatten auf die Entsendung von 17.000 indischen Soldaten gehofft.

Nach Ansicht der iranischen Regierung muss die Einsetzung eines provisorischen Verwaltungsrates im Irak zur “Übergabe der Macht an das irakische Volk und zum Ende der ausländischen Okkupation“ führen. „Wir hoffen, dass die Mitglieder dieses Gremiums sich der hohen Verantwortung bewusst sind, die sie übernehmen, und darauf hinarbeiten, die Beendigung der Okkupation zu erreichen und ihre Landsleute von den ihnen auferlegten Leiden zu befreien“, erklärte der Sprecher des iranischen Außenamts, Hamid Reza Assefi, am Dienstag in Teheran. Er übte zugleich Kritik an der unbeschränkten Vetomöglichkeit, die sich die USA gegen alle Beschlüsse des Rates vorbehalten haben.

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