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USA: 14 Tote bei Schneestürmen

Bei einem der schwersten Schneestürme der vergangenen 100 Jahre sind im Nordosten der USA mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. In vielen Bundesstaaten fiel am Montag der Schulunterricht aus. Tausende Haushalte waren ohne Strom.

Bis zu 91 Zentimeter Neuschnee nördlich von Boston und Temperaturen bis minus 33 Grad legten das öffentliche Leben in vielen Bundesstaaten an der Ostküste der USA weitgehend lahm, berichteten US-Medien.

Meteorologen sprachen von einem der fünf schwersten Blizzards seit dem Jahr 1900. Auf dem „Grandfather Mountain“ im US-Bundesstaat North Carolina seien „heulende Winde“ mit Geschwindigkeiten von mehr als 240 Stundenkilometer gemessen worden. Der Blizzard ist nach Angaben der Meteorologen inzwischen über den Atlantik abgezogen. Die Temperaturen sollen in den kommenden Tagen wieder steigen.

Drei Menschen starben US-Medienberichten zufolge in Ohio inmitten des Sturms. Ein Mann sei auf dem Eis tödlich gestürzt, zwei andere hätten beim Schneeschaufeln tödliche Herzattacken bekommen. Auch in Connecticut und in Wisconsin kamen jeweils drei Menschen ums Leben. Zwei Menschen starben in Pennsylvania. In New York wurde ein zehnjähriges Mädchen von einem Schneepflug erfasst und getötet.

Die Flughäfen in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts und Philadelphia (Pennsylvania) wurden zeitweise geschlossen und erst am Montagmorgen wieder geöffnet. Mehr als 3.000 Flüge mussten nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN vor allem auf den Flughäfen Boston, New York, Philadelphia, Baltimore und Washington am Wochenende gestrichen werden. In Chicago (Illinois) und Philadelphia waren mehr als 1.000 Menschen gezwungen, in den Flughäfen zu übernachten.

Der Neuschnee verwandelte weite Teile der Ostküstenstaaten und viele Landstriche in Wintersportparadiese. In den Bundesstaaten Rhode Island, Massachusetts und New Jersey riefen die Gouverneure den Notstand aus und baten um Hilfe der Nationalgarde. Der Straßenverkehr brach in vielen Gegenden völlig zusammen, obwohl alle verfügbaren Streu- und Räumfahrzeuge im Einsatz waren.

Im US-Bundesstaat Massachusetts waren mehr als 36.000 Menschen ohne Strom. Auf der Insel Nantucket brach für die 9.400 Bewohner die Stromversorgung vollständig zusammen. „Wir haben überhaupt nicht die Ausrüstung, um diese Massen von Schnee zu beseitigen“, sagte Mark McDougell von der Feuerwehr der „Washington Post“.

Wie Boston versanken auch New York und Washington am Sonntag unter dichten Schneedecken. In Boston herrschten am Montag noch chaotische Zustände. Mehr als 150 Schneepflüge waren im Einsatz. Da Schulbusse nicht fahren konnten, blieben die Schulen geschlossen.

In New York wurden am Wochenende 45 Zentimeter Niederschlag gemessen. Der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, hatte vorsorglich die Öffnung des Katastrophen-Lagezentrums angeordnet. Die Bürger im Nordosten der USA wurden fast überall aufgefordert, ihre Häuser wenn möglich nicht zu verlassen.

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