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USA: „Bereitschaftsmonat“ September

Vor dem Hintergrund drohender Terroranschläge in den Vereinigten Staaten hat die US-Regierung den September zum „Bereitschaftsmonat“ erklärt.

Während des ganzen Monats hätten die US-Bürger „vielseitige Möglichkeiten“, um sich zu informieren und auf einen Notfall vorzubereiten, erklärte Heimatschutzminister Tom Ridge am Dienstag (Ortszeit) in Washington. In Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina nahmen die Behörden einen Pakistani fest, der Gebäude und Bahnstrecken gefilmt hatte. Die Terrororganisation Al Kaida will einem Zeitungsbericht zufolge die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl mit dem Mord an einem ranghohen Politiker sabotieren.

An dem „Bereitschaftsmonat“ würden sich neben den Regierungen der Bundesstaaten unter anderem auch das Rote Kreuz, die Heilsarmee, Gewerkschaften, Rundfunkstationen, Werbeagenturen, die Pfadfinder und Veteranengruppen beteiligen, erklärte Ridge. Die Bürger könnten dabei zum Beispiel lernen, wie sie eine Notfallausrüstung anlegen, einen „Kommunikationsplan“ mit ihrer Familie ausarbeiten und sich möglicher Gefahren bewusster werden. Außerdem bekämen sie „zahlreiche Möglichkeiten“, ehrenamtlich zu arbeiten und Erste-Hilfe-Kurse zu belegen. Offiziell soll der „Bereitschaftsmonat“ am 9. September im US-Kongress ausgerufen werden.

Die US-Behörden hatten am 1. August eine erhöhte Warnstufe für mehrere Finanzinstitute in New York, Washington und Newark festgelegt, weil sie neue Terroranschläge befürchteten. Die oppositionellen Demokraten kritisierten dies als Wahlkampftaktik und Manipulationsversuch von US-Präsident George W. Bush.

In Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina nahm die Polizei einen 35-jährigen Pakistani fest, der im Südosten der USA wichtige Gebäude, eine viel befahrene Zugstrecke und einen großen Staudamm gefilmt hatte. Die Beamten hätten Kamran Akhtar, der auch als Kamran Shaikh bekannt ist, schon am 20. Juli angehalten, als er an einer belebten Straßenkreuzung gefilmt habe, sagte der Polizeichef von Charlotte, Darrel Stephens, vor Journalisten. Der Verdächtige habe damals gesagt, er mache die Aufnahmen für Verwandte.

Al Kaida wolle die US-Präsidentschaftswahl im November sabotieren, indem sie in den USA selbst oder in Saudiarabien beziehungsweise im Jemen einen Mordanschlag auf einen ranghohen Politiker verübe, berichtete die US-Tageszeitung „Washington Times“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf US-Geheimdienstmitarbeiter. Auslösen werde den Anschlag vermutlich eine neue Botschaft von Al-Kaida-Führers Osama bin Laden. Grundlage der Warnungen seien „detaillierte Pläne“, die Ermittler auf einem tragbaren Computer des im vergangenen Monat in Pakistan festgenommenen Al-Kaida-Computerexperten Naeem Noor Khan gefunden hätten.

Das US-Verteidigungsministerium beantragte beim Kongress 500 Millionen Dollar, um in „unregierten“ Auslandsregionen einheimische Kampfgruppen aufzustellen. Mit dem Geld sollten “örtliche Sicherheitskräfte – nicht nur Armeen“ ausgebildet und ausgerüstet werden, „um dem Terrorismus und Aufständen zu begegnen“, sagte der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz vor dem Streitkräfteausschuss in Washington. „Unsere wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus werden Moslems sein, die nach Freiheit streben und Extremismus ablehnen.“

In der italienischen Hauptstadt Rom gibt es nach Angaben der Polizei bis zu 6000 mögliche Ziele, die sich für den angedrohten Terrorangriff einer radikal-islamischen Gruppe anbieten. Hauptsächlich bewache die Polizei derzeit Bahnhöfe, Botschaften, Kirchen, öffentliche Einrichtungen und Flughäfen, sagte Polizeichef Achille Serra der italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“. Eine islamische Terrorgruppe droht Italien mit einer Reihe von Anschlägen, sollte die Regierung in Rom nicht bis Sonntag ihre Truppen aus dem Irak abziehen.

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