US-Wahl Reaktionen - "Obama nicht der große Liebling der Wirtschaft"

Das Ergebnis bringe zwar nun mehr Sicherheit über den künftigen Kurs, aber “die US-Wirtschaft hätte Romney bevorzugt”. Für eine Wahl des nun unterlegenen Kandidaten der Republikaner habe die US-Wirtschaft massiv lobbyiert.In Chicago, der Heimatstadt Obamas, und im US-Bundesstaat Illinois sei die Stimmung ganz klar für den Amtsinhaber, so euphorisch wie bei der Wahl vor vier Jahren allerdings nicht mehr. Damals hätten viele Menschen auf den Straßen spontan Obamas Wahlsieg bejubelt. Diesmal werde es auch Feiern geben, aber alles laufe gedämpfter ab. Das liege nicht nur am aktuellen schlechten Wetter, meint Rößler.
“Hoffe, dass sie sich zusammenraufen”
Nun gelte es, bis Jahresende das drohende “fiscal cliff” zu verhindern. Ein Schock von Steuererhöhungen und staatlichen Ausgabenkürzungen droht, die ohne politische Einigung automatisch in Kraft treten. Der Kongress und der wiedergewählte Präsident müssten eine Einigung finden, sonst könne die Erholung der US-Wirtschaft durch die Steuerlasten und Einsparungen wieder gestoppt werden. “Ich hoffe, dass sie sich zusammenraufen können”, meint der Handelsdelegierte.
Während die Firmen in den USA in den letzten Monaten bei Investitionen vorsichtig waren, seien die Konsumenten zuversichtlich geworden. Die historisch niedrigen Zinsen hätten dazu beigetragen, den Tiefpunkt der Immobilienkrise zu überwinden. Viele konnten sich refinanzieren und stützten mit ihren Konsumausgaben die Konjunktur. Die relativ große Zufriedenheit der Konsumenten habe sicher zum Wahlergebnis beigetragen. “Die Konsumenten haben sich sicher gefühlt, die Firmen warten noch”, konstatiert Rößler.
Verhandlungsstart am Donnerstag
“Obama ist nicht der große Liebling der US-Wirtschaft”, meint der Österreicher in Chicago. Die Businesswelt habe mit deutlicher Mehrheit den ehemaligen Hedge-Fonds-Manager Mitt Romney unterstützt. In seiner ersten Amtsperiode habe Obama stark in die Wirtschaft eingegriffen. Nun müssten Demokraten und Republikaner zusammenarbeiten, um die “fiskalische Klippe” zu überspringen – sonst drohe der US-Wirtschaft ein Rückschlag. “Die Verhandlungen beginnen morgen”. (APA)