In den Partei-Aussendungen in den Swing-Staaten Arkansas und West-Virginia waren durchgestrichene Bilder einer Bibel gezeigt, auf die Verboten geschrieben war. Die Ehe von Homosexuellen werde hingegen erlaubt werden, so die Aussendungen. Der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat John Edwards hat US-Präsident George W. Bush aufgefordert, diese Form der Wahlwerbung zu verurteilen.
Auch eine liberal-religiöse Gruppe, die Interfaith Alliance, hat gegen diese Form der Wahlwerbung heftig protestiert. Die Republikaner spielten mit den Gefühlen und Ängsten der Wähler, kritisierte der Sprecher der Alliance, Don Parker. Der Sprecher der National Gay and Lesbian Task Force, Matt Foreman, nannte die Aussendungen einen hässlichen Kontrast zu den öffentlichen Erklärungen von Präsident Bush, in denen dieser zwar einen Verfassungszusatz für ein Verbot der Homosexuellen-Ehe fordert, aber gleichzeitig auch zu Toleranz gegenüber Homosexuellen aufruft.
Für die Republikaner verteidigte Christine Iverson, Sprecherin des Parteikomitees, die Wahlwerbung. Schließlich gehe es um das religiöse Element in der Schwurformel des Pledge of Allegiance, nämlich um die Worte eine Nation unter Gott. Und aktivistische Richter wollten gegen den Willen der Bevölkerung die Homosexuellen-Ehe einführen, sagte sie. Die Behauptung, dass die Demokraten die Bibel verbieten wollten, wiederholte sie aber nicht.
Der demokratische Präsidentschaftskandidat John F. Kerry ist gläubiger Katholik, der regelmäßig in seiner Heimatstadt Boston die Messe besucht. Sein Vizepräsidentschaftskandidat John Edwards ist gläubiger Protestant.