In eidesstattlichen Erklärungen hätten zwei Mitglieder des Heeres zugegeben, gemeinsam mit einem dritten Soldaten im Frühjahr 2007 nahe Bagdad aus Zorn über den Tod von Kameraden die Gefangenen mit Kopfschüssen getötet zu haben, berichtete die “New York Times” am Mittwoch.
Vorgesetzte hätten zuvor befohlen, die Irakis mangels Beweisen freizulassen. Die drei, die ihre Aussagen vor US-Militärermittlern in Schweinfurt gemacht hätten, müssen nach Einschätzung von Rechtsexperten mit Mordanklagen rechnen.
In ihren Aussagen gaben zwei Soldaten an, auf Befehl eines Ranghöheren jeweils einen Iraker mit Pistolenschüssen getötet zu haben. Der Vorgesetzte selbst habe zwei Gefangene erschossen und dann angeordnet, die Augenbinden und Handfesseln von den Leichen zu entfernen. “Wir haben die Gefangenen aus dem Wagen geholt, in einer Reihe aufgestellt und geschossen”, gab einer der Soldaten in der eidesstattlichen Erklärung zu Protokoll. Er habe aus “Wut” gehandelt. Zuvor waren zwei Mitglieder derselben Einheit durch Heckenschützen und eine am Straßenrand deponierte Bombe getötet worden.
Schon im vergangenen Monat waren den Angaben zufolge vier weitere in Deutschland stationierte Soldaten derselben Einheit im Zusammenhang mit dem Vorfall der Verschwörung zum Mord angeklagt worden. Ihnen wird vorgeworfen, die widerrechtlichen Erschießungen der entwaffneten Gefangenen gebilligt zu haben.