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US: Sind Dino-Blähungen schuld?

Eine Anhörung im US-Kongress zum Thema Klimawandel Ende vergangener Woche - an dem sich auch die Klimaforscherin Susan Solomon beteiligte - hat sich zu einem bizarren Schlagabtausch entwickelt.

Wie „Spiegel Online“ berichtete, tat sich dabei der republikanische Abgeordnete Dana Rohrabacher besonders hervortat.

Sein Vortrag gipfelte in einer Anmerkung über Perioden in der Erdgeschichte, in denen die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre ähnlich hoch war wie heute. „Wir wissen nicht, was diese anderen Zyklen in der Vergangenheit verursacht hat“, dozierte der Republikaner. „Das könnten Dinosaurier-Flatulenzen gewesen sein, wer weiß?“

Außerdem mache es ihn immer skeptisch, wenn jemand behaupte, er vertrete die Meinung der überwältigenden Mehrheit. „Immer wenn andere Leute mir so etwas gesagt haben, stimmte das nicht“, sagte Rohrabacher. Das habe er während seiner Arbeit als Journalist gelernt. Er garnierte seine Ausführungen mit Zitaten einiger Wissenschaftler, die „nicht Teil dieses sogenannten Konsens“ seien, demzufolge die Menschheit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hauptverantwortlich für den Klimawandel ist.

Unterstützung bekam Rohrabacher in der Anhörung von seinem Parteifreund Todd Akin. Der bezweifelte zunächst ebenfalls, dass die Menschheit für den Klimawandel verantwortlich ist – und verwies dann auf die Tatsache, dass in Grönland inzwischen Getreide wachse. „Ist es also so schlecht, wenn es wärmer wird?“

Als die Klimaforscherin Solomon sagte, dass ein großer Teil des Methans in der Atmosphäre aus der Landwirtschaft – und damit aus dem Verdauungstrakt von Nutztieren – stammt, fragte der Republikaner Jim Sensenbrenner: „Bedeutet das, dass wir Katalysatoren in die Hinterteile von Kühen stecken sollten?“

Mit ihrer Meinung zum Klimawandel befinden sich Sensenbrenner, Rohrabacher und Akin innerhalb ihrer Partei in bester Gesellschaft. Das „National Magazine“ hat kürzlich 113 Abgeordnete des Senats und des Repräsentantenhauses über den Klimawandel befragt. Das Ergebnis: Ganze 13 Prozent der Republikaner glauben, dass der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist. 84 Prozent sehen überhaupt keine Verantwortung beim Menschen, drei Prozent der Parteigänger von US-Präsident George W. Bush immerhin einen Teil.

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