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US-Präsident beendet Besuch in Russland

Das Gipfeltreffen mit George W. Bush stellt nach Einschätzung Wladimir Putins einen großen Fortschritt in den Beziehungen der beiden Länder dar.

Das am Freitag unterzeichnete Abrüstungsabkommen sei eine gute Basis, um weitere grundlegende Differenzen auszuräumen und die Zusammenarbeit zu vertiefen, sagte Putin nach Bushs Abreise am Sonntag. Der US-Präsident flog von St. Petersburg, Putins Heimatstadt, aus weiter nach Paris, der nächsten Station seiner einwöchigen Europareise.

Bush hob zum Abschluss seines Gipfeltreffens mit Putin am Sonntag die Bedeutung der Religionsfreiheit hervor. Toleranz gegenüber allen Glaubensgemeinschaften sei wichtig für die Entwicklung Russlands. Zuvor hatte Bush einen Gottesdienst in der russisch-orthodoxen Kasaner Kathedrale in St. Petersburg besucht und die historische Synagoge besichtigt. „Eine meiner starken Überzeugungen ist, dass die Menschen frei in der Ausübung ihres Glaubens sein sollten, und ich bin erfreut, dass das in Russland der Fall ist“, sagte Bush.

Nach der Unterzeichnung ihres Abkommens zur atomaren Abrüstung waren Bush und Putin von Moskau nach St. Petersburg gereist. Auf dem Friedhof Piskarewskoje, wo 600.000 Opfer der deutschen Belagerung im Zweiten Weltkrieg in Massengräbern bestattet sind, legten die beiden Staatschefs am Samstag einen Kranz nieder. Anschließend besuchten sie die Eremitage, eine der größten Kunstsammlungen der Welt.

In einer Diskussionsveranstaltung mit russischen Studenten zeigten sich Bush und Putin optimistisch über den Stand der Wirtschaftsreformen in Russland. „Ein starkes, florierendes und friedliches Russland ist gut für Amerika“, sagte Bush, der sich erneut für eine Mitgliedschaft Russlands in der Welthandelsorganisation (WTO) aussprach.

Vor seiner Abreise nach Paris äußerte sich Bush auch zu den wachsenden Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Er habe starke Vorbehalte gegen die jüngsten pakistanischen Raketentests und hoffe, dass Indien diese nicht als Provokation auffasse.

Außerdem erneuerte der US-Präsident seine Kritik am palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat. Auch unter den Palästinensern wüchsen die Zweifel, dass Arafat in der Lage sei, den Terrorismus zu bekämpfen und der Region Frieden zu bringen. „Er hatte eine Chance, den Frieden zu sichern, als Folge der harten Arbeit von Präsident (Bill) Clinton“, sagte Bush, aber Arafat habe diese Chance nicht ergriffen.

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