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US-Ostküste erwartet Rekord-Schneemengen

In Washington wird mit einem halben Meter Schnee gerechnet
In Washington wird mit einem halben Meter Schnee gerechnet
Bis zu 60 Zentimeter Schnee, heftige Winde und Eisregen: Die US-Ostküste bereitet sich auf einen der schwersten Winterstürme seit vielen Jahren vor. Das Tief wird nach Angaben des US-Wetterdienstes National Weather Service am Freitag die Küste treffen, eine entsprechende Blizzard-Warnung wurde für den Nachmittag herausgegeben. China bereitet sich indes auf eine historische Kältewelle vor.


In der US-Hauptstadt Washington DC, aber auch in anderen Großstädten wie New York und Boston bereiteten sich die Menschen auf erhebliche Schneemengen vor. Nach Angaben des Senders CNN könnte sogar ein Schnee-Rekord aus dem Jahr 1922 gebrochen werden.

Über den genauen Zug des Tiefs, das potenziell bis zu 75 Millionen Menschen betrifft, waren sich die Modelle der Meteorologen am Donnerstag nicht ganz einig. Letzte Berechnungen sagten für Washington und Maryland zwischen 40 und 60 Zentimeter Schnee voraus. In New York City sollen zwischen zehn und 25 Zentimeter fallen. Auch Eisregen und gefrierender Regen werden vorausgesagt.

Die Meteorologen betonten, diese Werte könnten sich noch deutlich ändern, sowohl nach unten wie nach oben. Ob alarmierende Vorhersagen über einen “Monstersturm” oder ein “Snowmageddon” zuträfen, werde erst am Freitag deutlicher werden.

Bei Stürmen kommt es in den USA oft zu Stromausfällen, weil die Stromleitungen vor allem oberirdisch über Masten verlaufen, die unter der Schneelast und der Gewalt des Windes zusammenbrechen können. Das nun aufziehende Tief wird von Winden mit Geschwindigkeiten bis zu 80 Stundenkilometern begleitet.

Im Ballungsraum Washington zogen etliche zum Großeinkauf los: In Baumärkten und Spezialgeschäften waren Heizgeräte, Streusalz, Schneeschaufeln und Schlitten ausverkauft. In Supermärkten gähnten in Milch- und Brotregalen große Lücken.

Es könnte 24 bis 36 Stunden lang schneien. Für alle Flughäfen an der US-Ostküste wurde eine Warnung herausgegeben. Reisende wurden gebeten, ihre Planungen zu verschieben. In Washington haben sich 2.000 Freiwillige gemeldet, um für ältere Menschen und Behinderte die erwarteten Schneemassen wegzuräumen.

In der Hauptstadt führten in der Nacht zum Donnerstag bereits 2,5 Zentimeter Schnee und Glätte zum Chaos: Zehntausende Autofahrer in DC und den angrenzenden Staaten Virginia und Maryland saßen teils mehr als sechs Stunden in ihren Fahrzeugen fest. Der Gouverneur von Virginia rief den Notstand aus – eine Maßnahme, um leichter an staatliche Gelder und Unterstützung zu kommen.

Die Hauptstadt hält vergleichsweise wenig Schneepflüge und Streusalz vor, weil sich das über die Jahre gesehen angesichts vieler eher sanfter Winter finanziell nicht rechnet. Schnee und Eis führen so rasch zu großflächigen Schließungen bei Behörden, Schulen und Regierung.

China bereitet sich unterdessen für die kommenden Tagen auf eine historische Kältewelle vor. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua lagen die Temperaturen bereits am Donnerstag in 90 Prozent des Landes unter dem Gefrierpunkt und dürften in den nächsten vier Tagen um weitere zehn Grad fallen.

Peking, Shanghai sowie Changsha, die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hunan, rechneten mit den kältesten Tagen seit rund drei Jahrzehnten. In Yakeshi in der Inneren Mongolei wurden am Donnerstag minus 28 Grad Celsius gemessen, in Harbin, der Hauptstadt der nordöstlich gelegenen Provinz Heilongjiang, minus 19 Grand und in Xinjiang im Westen des Landes minus 26 Grad. Die Provinz Zhejiang rief die zweithöchste Alarmstufe Gelb aus. In Changsha sowie in Changzhou nahe Shanghai zogen die Behörden vorsichtshalber die Schulferien für das chinesische Neujahr vor, wie Xinhua berichtete.

Die Temperaturen in Changsha dürften demnach in den kommenden Tagen noch niedriger liegen als Anfang 2008, als Südchina durch den schwersten Schneesturm seit Jahrzehnten im Chaos versank und 129 Menschen starben.

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