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US-Ölpreis steigt nach Tanker-Explosion

Der Ölpreis ist am Montag wieder deutlich gestiegen. Händler begründeten dies mit den Spekulationen um eine Explosion auf dem Supertanker „Limburg“.

Händler begründeten dies mit den Spekulationen um eine Explosion auf dem französischen Supertanker „Limburg“ im Golf von Aden, die die Angst vor einem Krieg im Nahen Osten und einer Unterbrechung der Ölversorgung geschürt habe. Aus der Region stammen 45 Prozent der weltweiten Ölexporte. In London stieg der Preis für ein Barrel der führenden Nordseesorte Brent zur Lieferung im November um 48 Cent auf 28,55 Dollar (28,9 Euro).

„Mein erster Gedanke war, dass der Markt viel höher gehen würde, aber Jemen war immer ein Krisenherd und nicht wirklich strategisch wichtig“, sagte ein Investmentbanker am Montag in Singapur. „Es wäre etwas anderes, wenn es in – sagen wir – Saudiarabien passiert wäre.“

Nach Angaben aus Kreisen der Ölindustrie hatte die „Limburg“ 397.000 Barrel (1 Barrel=159 Liter) Rohöl geladen. Der Supertanker fuhr unter französischer Flagge, nach Angaben aus Industriekreisen war das Schiff von der malaysischen staatlichen Ölfirma Petronas gechartert. In Schifffahrtskreisen hieß es, der Vorfall könnte Folgen für den Rohöl-Tankermarkt und auf Versicherungsprämien haben. Warum der Tanker am Sonntag in Brand geriet, ist weiter unklar. Der Chef der Reederei Euronav SA vermutet einen Anschlag. Die jemenitischen Ermittler gehen nach eigenen Angaben hingegen von einer Explosion in einem der Tanks aus.

Die Explosion auf dem Schiff weckte Erinnerungen an den Anschlag auf das US-Kriegsschiff „Cole“ im jemenitischen Hafen Aden. Im Jahr 2000 hatten Attentäter ein Loch in die Bordwand der „Cole“ gesprengt, das in Aden Treibstoff bunkerte. Bei dem Anschlag wurden 17 Matrosen getötet.

Erst kürzlich hatte die US-Marine vor möglichen Anschlägen auf Tanker in der Golf-Region durch die Extremisten-Organisation El Kaida gewarnt. In den USA werden die El Kaida und ihr Anführer Osama bin Laden für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich gemacht. Zahlreiche El Kaida-Mitglieder sollen nach der Flucht aus Afghanistan im Jemen Unterschlupf gefunden haben.

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