Bereits im Sommer ist es soweit: Die “USS Ponce” soll dann mit dem Prototyp einer solchen Kanone ausgestattet werden, die von einem einzelnen Soldaten bedient werden kann, berichtet CBSNews.
Die Laserwaffe könne Drohnen aufspüren und abschießen, außerdem mache sie kleinere Waffensysteme wie Granaten unschädlich. Die amerikanische Marine will sie etwa gegen Schnellboote mit Selbstmord-Attentätern einsetzen. Im Persischen Golf, wo die “USS Ponce” zum Einsatz kommen soll, seien das reale Bedrohungen.
“Das wird unsere Kampftechnik ganz entscheidend verändern”, meint Mike Ziv, der bei der US-Navy für die Entwicklung neuer Engergie- und Elektronikwaffe verantwortlich ist, zu CBSNews. Mehr noch als die Technologie steht für die US-Armee aber der ökonomische Nutzen im Vordergrund.
Hohe Entwicklungskosten – günstig im Einsatz
Die Hightech-Waffen sind zwar in der Entwicklung extrem teuer. Im Vergleich zu herkömmlichen Waffen wie etwa Raketen koste der einzelne Schuss statt über einer Million jedoch nur wenige Dollar. Außerdem könnten die Waffen ununterbrochen abgefeuert werden, anders als Raketen und Bomben, deren Vorrat irgendwann erschöpft sein könnte.
Anders als in Science-Fiction-Filmen sei der Laserstrahl jedoch nicht sichtbar. “Man sieht zwar, was der Strahl mit dem Ziel anrichtet, den Strahl an sich jedoch nicht”, erklärt Ziv gegenüber CBSNews.
Der Laser ist aber nur beschränkt einsetzbar. Gegen Ziele mit hoher Geschwindigkeit wie Raketen oder Kampfjets habe die Kanone keine Chance. Allerdings könne sie einen Warnschuss abgeben oder feindliche Spionage-Kameras stören, meint der Marine-Forschungsleiter Matthew Klunder.
Ein weiterer Nachteil des Lasers: Seine Wirksamkeit ist vom Wetter abhängig. Wenn es regnet, bewölkt ist oder starke Winde aufziehen, sei die Zuverlässigkeit und Reichweite der Waffe eingeschränkt.
Hoher Energieverbrauch
Die Laser-Kanone auf der “Ponce” ist nicht die einzige Neuheit im Waffenarsenal des US-Militärs. Die Armee teste ebenfalls Kanonen, mit denen elektromagnetische Strahlen für militärische Zwecke eingesetzt werden können.
Der im Bau befindliche Zerstörer „USS Zumwalt” soll dazu sogar eigens mit besonders starken Generatoren ausgestattet werden, die bis zu 78 Megawatt an Strom erzeugen. Genug Elektrizität für eine mittelgrößere Stadt, aber notwendig – denn solche Waffen verbrauchen besonders viel Energie.
Auch andere Nationen entwickeln Hightech-Waffen
Die Amerikaner sind jedoch nicht die einzigen, die an einer Laserwaffe arbeiten, wenn auch deren Technologie am weitesten fortgeschritten ist. Seit den 1970er Jahren wird an der Entwicklung von Laserwaffen gearbeitet.
Laut Bild.de entwickelt auch die israelische Rüstungsfirma Rafael Advanced Defense Systems bereits Laserwaffen und präsentierte ein entsprechendes Abwehrsystem vor wenigen Tagen auf der Airshow in Singapur. Das deutsche Unternehmen Rheinmetall arbeitet ebenfalls an Laserwaffen-Systemen, die beispielsweise in Panzerfahrzeuge integriert werden können.
(Bilder: AP/EPA/U.S. Navy)