US-Minister Hegseth: Vorwurf der Lüge bei Waffenknappheit

Ein interner Streit in den USA erschwert die Militärhilfe für die Ukraine – und sorgt für diplomatische Spannungen.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht wegen seiner Rolle beim Stopp geplanter Waffenlieferungen an die Ukraine unter Druck. Mehrere US-Medien berichten übereinstimmend, dass Hegseth eigenmächtig gehandelt habe – ohne Absprache mit dem Pentagon oder dem US-Kongress. Besonders brisant: Seine öffentliche Begründung, es gebe Engpässe bei Munitionsvorräten, wird nun von hoher Stelle widersprochen.
Widerspruch aus dem Pentagon
Drei ranghohe Offiziere erklärten gegenüber dem Sender NBC, die Bestände an Flugabwehrraketen und Präzisionsmunition seien ausreichend. Auch Pentagon-Sprecher Sean Parnell sagte, das US-Militär verfüge „über alles, was für jeden Einsatz weltweit notwendig ist“. Die behauptete Knappheit sei nicht nachvollziehbar.
Keine Rücksprache mit dem Kongress
Hegseth hatte den Lieferstopp öffentlich mit der angeblichen Erschöpfung der Vorräte begründet. Aus dem Weißen Haus hieß es jedoch, die Entscheidung sei nicht abgestimmt gewesen. Bereits zugesagt waren unter anderem Patriot-Raketen, Haubitzen und Raketensysteme – Waffen, die für die ukrainische Verteidigung gegen russische Luftangriffe entscheidend sind.
Kritik aus Politik und Militär
Der demokratische Abgeordnete Adam Smith warf Hegseth vor, die Öffentlichkeit in die Irre geführt zu haben. Es gebe keinerlei Anzeichen, dass die militärische Einsatzfähigkeit der USA gefährdet sei. Vielmehr sehe er politische Motive hinter dem Vorgehen. Beobachter verweisen auf eine generelle Kursänderung unter Präsident Donald Trump, der US-Hilfen an die Ukraine kritisch gegenübersteht.
Reaktionen aus der Ukraine
In Kyjiw sorgt der Stopp der Lieferungen für Unverständnis. Fedir Wenislawskyi, Mitglied des Verteidigungsausschusses, sprach von einer „schmerzhaften“ Entscheidung. Besonders die Verzögerung bei der Lieferung von Luftabwehrsystemen gefährde die Sicherheit der Zivilbevölkerung.