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US-Kreise sollen Grönland gezielt unterwandern

Donald Trump verfolgt seit Jahren strategische Interessen in Grönland, wobei seine Verbindungen zu einflussnahen Akteuren vor Ort in Dänemark zunehmend Besorgnis auslösen.
Donald Trump verfolgt seit Jahren strategische Interessen in Grönland, wobei seine Verbindungen zu einflussnahen Akteuren vor Ort in Dänemark zunehmend Besorgnis auslösen. ©APA/AFP
Dänemark reagiert diplomatisch auf Berichte über verdeckte Einflussversuche in Grönland durch Trump-nahe US-Akteure. Ziel sei es, das Verhältnis zwischen der autonomen Insel und Kopenhagen zu destabilisieren.

Laut dänischem Rundfunk DR führen mindestens drei US-Amerikaner mit engen Verbindungen zu Donald Trump verdeckte Einflusskampagnen in Grönland. Dabei sollen sensible Themen wie Zwangsverhütungsskandale und Kinderverschickungen gezielt instrumentalisiert werden, um Misstrauen gegenüber der dänischen Regierung zu schüren.

Ein Vertrauter Trumps habe laut mehreren Quellen sogar Listen von Unterstützern und Gegnern auf der Insel angelegt – mit dem Ziel, Sympathisanten für eine Abspaltung von Dänemark zu gewinnen.

Geheimdienst warnt – Regierung reagiert

Der dänische Geheimdienst PET bestätigt gegenüber DR, dass Grönland im Fokus mehrerer Einflusskampagnen stehe. Das Ziel sei, die Verbindung zwischen Kopenhagen und Nuuk zu schwächen. Die Regierung kündigte an, die Geheimdienstpräsenz auf der Insel zu verstärken.

Dänemarks Außenminister Lars Løkke Rasmussen erklärte am Mittwoch: "Jeder Versuch der Einmischung in interne Angelegenheiten des Königreichs wäre selbstverständlich inakzeptabel." Er ließ den US-Geschäftsträger einbestellen.

Drei-Phasen-Strategie vermutet

Aus dänischen Regierungskreisen heißt es, die mutmaßliche Strategie Trumps bestehe aus einer Kombination von Charmeoffensive, politischem Druck und Infiltration. Aktuell befinde man sich offenbar in der dritten Phase.

US-Vizepräsident JD Vance bei seinem Besuch auf dem US-Stützpunkt Pituffik in Grönland am 28. März 2025. ©APA/AFP

Der Besuch von Trumps Stellvertreter JD Vance auf dem US-Militärstützpunkt Pituffik Ende März wurde in Dänemark bereits als Provokation gewertet. Auch frühere Berichte über US-Spionage in Grönland hatten für Empörung gesorgt.

(VOL.AT)

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