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US-Forscher entdeckten genetisches Programm

Die verschiedenen Stammzellen-Typen haben offenbar alle ein gemeinsames genetisches Programm. Dies ist möglicherweise die Grundlage für gezielte Züchtung von Gewebe.

Die „Essenz“ von Stammzellen bestehe aus 216 Genen, heißt in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Internet-Magazins „Science-Express“, des Online-Ablegers von „Science“. Diese Entdeckung sei Forschern vom medizinischen Instiut Howard Hughes im Bundesstaat Maryland und der Universität Harvard gelungen. Vollständig ausgeprägte Körperzellen wiesen diese Gen-Gruppe dagegen nicht mehr auf.

Die Forscher untersuchte drei grundlegende Stammzelltypen von Mäusen. Neben den embryonalen Stammzellen handelte es sich um Nerven-Stammzellen und Stammzellen für die Blutbildung. Sie verglichen diese Zellen mit bereits differenzierten Nerven- und Knochenmarkszellen. So konnten sie feststellen, dass die Stammzellen ein von 216 identischen Genen gesteuertes Programm zu ihrer Teilung und Spezialisierung haben.

Die Erkenntnisse bilden möglicherweise die Basis neuer Techniken für die gezielte Züchtung körperlichem Gewebe. „So könnten etwa Nervenzellen gewonnen werden, die zerstörtes Gewebe im Gehirn ersetzen“, erklärte der Leiter der Studie, Douglas Melton. Weltweit arbeiten Forscher derzeit daran, mit Hilfe von Stammzellen menschliches Gewebe zu züchten.

Sie erhoffen sich davon Fortschritte bei der Bekämpfung bisher unheilbarer Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer. Die Entdeckung der „essenziellen“ Gen-Gruppe könnte aber auch die Identifizierung von Stammzellen erleichtern. Bisher ist es etwa noch nicht gelungen, Stammzellen der Bauchspeicheldrüse zu isolieren.

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