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US: Bericht spricht Offiziere von Folter frei

Ein Untersuchungsbericht der US-Armee spricht die Führung des berüchtigten US-Gefängnisses Abu Ghraib bei Bagdad laut Medienberichten vom Vorwurf frei, die Misshandlung irakischer Gefangener geduldet oder angeordnet zu haben.

In einem in Kürze erscheinenden Bericht werde US-Generalmajor George Fay zwei Dutzend Angehörigen des Militärgeheimdienstes und des Geheimdienstes CIA sowie zivilen Auftragnehmern des Pentagons Verfehlungen vorwerfen, wie die „New York Times“ und die „USA Today“ am Donnerstag berichteten. Fay werde empfehlen, auch die Rolle des US-Justizministeriums kritisch zu prüfen, zitierte „US Today“ einen Pentagon-Mitarbeiter.

Die Untersuchung habe hingegen keine Beweise dafür gefunden, dass Offiziere der US-Armee Fälle von Folter geduldet hätten. Kritisiert werde jedoch ihr Mangel an Führungsstärke. „Kommandanten hätten mehr Aufsicht ausüben müssen“, zitierte die „New York Times“ einen Pentagon-Mitarbeiter. Den Angaben zufolge wird der Fay-Bericht derzeit noch überarbeitet. Er solle nächste Woche dem US-Kongress übergeben werden.

Der Folter-Skandal in Abu Ghraib hatte weltweit für Empörung gesorgt. Bilder zeigten, wie US-Soldaten Gefangene nackt zu demütigenden Posen zwangen und fotografierten. Inhaftierte sollen auch geschlagen worden sein. Sieben US-Soldaten wurden bisher in der Affäre angeklagt, einer von ihnen zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt. Mehrere der Angeklagten gaben an, von Verhörspezialisten des US-Militärgeheimdienstes mit den Misshandlungen beauftragt worden zu sein. Zuletzt hatte das Gefängnis am Mittwoch Schlagzeilen gemacht, als US-Soldaten bei der Niederschlagung einer Massenschlägerei zwei Häftlinge erschossen.

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