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US-Autor: "Citizen Berlusconi"

Der US-Autor Alexander Stille hat ein neues, kritisches Porträt des italienischen Ministerpräsidenten und Medienmagnaten Silvio Berlusconi verfasst.

Nach Angaben des deutschen Verlags C.H. Beck liefert „Citizen Berlusconi“ entscheidende Details aus der Karriere des schillernden wie umstrittenen Regierungschefs. Es soll zugleich eine Bestandsaufnahme der aktuellen politischen Kultur im Zeichen der Wirtschaftsbosse und der Konsumgesellschaft sein.

Der Titel des Buches ist an jenen des filmischen Erstlingswerks des US-Regisseurs Orson Welles, „Citizen Kane“, über den US-amerikanischen Medienmagnaten William Randolph Hearst angelehnt. Darin wird die These vertreten, dass Berlusconi zwar nicht der erste, aber der virtuoseste Spieler auf der Klaviatur der Medien ist. Er habe die vierte Macht im Staate in seinem Sinne zur ersten und alles entscheidenden gemacht.

Der Italien-Kenner Alexander Stille schildert den Aufstieg Berlusconis zur Macht und die oft fragwürdigen Mittel, die ihm dafür recht waren. Aber er zeige auch, dass der Gebrauch, den Berlusconi von den Medien machte, längst in der US-amerikanischen, von Oligarchen dominierten Politik etabliert war, so der C.H.Beck -Verlag. Berlusconis Popularität in Italien beruhe auch darauf, dass er das Klientelwesen, ein an die Familie erinnerndes Modell von Abhängigkeit, perfektioniert habe.

Der italienische Staat wird als „italienischer Familienbetrieb“ vom Padrone Berlusconi „zum Wohle aller“ geführt“ – aber wie lange noch? fragt sich Stille. Der Autor, Jahrgang 1957, ist freier Journalist in New York und schreibt u.a. für „The New Yorker“, „The Nation“ und „The New York Times“.

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