US-Arbeitslosenquote sinkt überraschend auf 7,0 Prozent
Das Arbeitsministerium legte die mit Spannung erwarteten Zahlen am Freitag in Washington vor. Die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft stieg zum Vormonat um 203.000 Stellen und damit etwas mehr als erwartet. In den vergangenen zwölf Monaten lag das Jobwachstum monatlich im Durchschnitt bei 195.000 Stellen.
Gute Signale leicht verfälscht
Die guten Signale an der Jobfront dürften durch den wochenlangen Verwaltungsstillstand der US-Regierung allerdings leicht verfälscht worden sein. Hunderttausende Staatsangestellte waren wegen des Notstands im Oktober in Zwangsurlaub geschickt worden und teilweise im November erst an die Arbeit zurückgekehrt.
BIP um 3,6 Prozent gewachsen
Auch die wie erwartet steigenden durchschnittlichen Stundenlöhne (0,2 Prozent) deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft teils Fahrt aufnimmt. Die zweite Schätzung des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal war zudem deutlich besser ausgefallen als erwartet: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war von Juli bis September aufs Jahr hochgerechnet um 3,6 Prozent gewachsen. Das ist das beste Ergebnis seit Anfang 2012.
Monatlich 85 Millarden Dollar von der Fed
Diese positiven Signale dürften die Spekulationen über einen Kurswechsel der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) anheizen. Die Fed hatte betont, erst bei einer ausreichender Erholung am Arbeitsmarkt die Zügel in der Geldpolitik wieder anzuziehen. Dieser als “Tapering” bezeichnete Schritt würde eine schrittweise Reduktion der Anleihekäufe bedeuten. Derzeit pumpt die Fed monatlich 85 Mrd. Dollar (62 Mrd. Euro) in die Märkte, um die langfristigen Zinsen niedrig zu halten.
Mögliche Drosselung des Konjunturprogramms
Trotz der Ankündigung, die Geldschleusen “so lange wie nötig” geöffnet zu halten, hatte auch die Fed in den vergangenen Wochen verstärkte Anzeichen von Erholung gelobt und eine mögliche Drosselung ihres massives Konjunkturprogramms in Aussicht gestellt. Die nächste Sitzung der Notenbank findet am 17. und 18. Dezember statt. Eine Abkehr von der Nullzinspolitik ist hingegen vorerst nicht abzusehen. Seit Ende 2008 hält die Federal Reserve den Leitzins auf dem historischen Tiefstand zwischen Null und 0,25 Prozent.
Sinkende Inflationsrate
Dank einer weiterhin sinkenden Inflationsrate hat der Druck auf die Fed, sich von ihrer derzeitigen Geldpolitik zu verabschieden, abgenommen. Der Auftrieb der Verbraucherpreise lag im Oktober bei 1,0 Prozent und war damit den dritten Monat in Folge auf dem Rückzug. (APA/dpa)