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Urteilsberatung in Trayvon-Martin-Prozess vertagt

Zimmerman droht jahrelange Haftstrafe
Zimmerman droht jahrelange Haftstrafe
Im US-Prozess um den Tod des schwarzen Teenagers Trayvon Martin haben sich die Geschworenen am Freitag zu Beratungen über das Urteil zurückgezogen und diese kurz darauf wieder vertagt. Die sechs Frauen, darunter fünf Weiße, baten das Gericht zunächst um eine Liste der vorliegenden Beweise und wollten ihre Sitzung am Samstag fortsetzen.


Sie müssen einstimmig über Schuld und Unschuld des angeklagten “Nachbarschaftswächters” George Zimmerman entscheiden. Richterin Debra Nelson wies zum Abschluss nochmals darauf hin, dass die Beweislast aufseiten der Anklage und nicht bei Zimmerman liege.

Zuvor hatten die Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Schlussplädoyers gehalten. Anklage und Verteidigung hatten Hunderte Kandidaten unter die Lupe genommen, um eine unvoreingenommene Jury zusammenzustellen. Bei einem Schuldspruch droht dem 29 Jahre alten Zimmerman eine langjährige Gefängnisstrafe. Zuletzt befand er sich gegen eine Kaution von einer Million Dollar auf freiem Fuß.

Zimmerman hatte Trayvon Martin am Abend des 26. Februar 2012 auf einem Patrouillengang in Sanford erschossen, nachdem es in der nahe Orlando gelegenen Gemeinde eine Reihe von Einbrüchen gegeben hatte. Der unbewaffnete Jugendliche befand sich auf dem Weg von einem kleinen Einkauf nach Hause. Zimmerman beteuert, dass Martin ihn zuerst attackiert habe.

Der Fall hatte in den USA für großes Aufsehen gesorgt, weil dabei auch Rassismus im Spiel gewesen sein soll. Mehrere TV-Sender übertrugen die Verhandlung live, täglich wurden mehr als eine Million Kurznachrichten zu dem Thema über den Onlinedienst Twitter verschickt.

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