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Urlaube kürzer, aber häufiger und hochwertiger

Drei „Megatrends“ im Tourismus definiert das Consulting-Unternehmen Robert Berger in einer aktuellen Studie: Urlaube werden kürzer, häufiger und hochwertiger.

Reisende geben Urlaub mehr aus, die Reisen werden kürzer aber häufiger, und es gibt eine Nachfrageverschiebung hin zur Bevölkerungsgruppe 50 plus, fassten die Tourismusexperten Julian Pötzl und Veronika Kvarda die Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre am Dienstag in Wien zusammen.

„Touristen sind – zumindest mittelfristig – bereit, für einen klar erkennbaren Mehrwert auch mehr zu zahlen“, bekräftigte der Mittel- und Osteuropa-Chef von Roland Berger Consultants, Manfred Reichl. Der durchschnittliche Reisende gebe pro Jahr 615 Euro für den Urlaub aus, wobei der Anteil, der für die Anreise kalkuliert wird, stark abnimmt. 1993 wurden noch 40 Prozent des Reisebudgets für Anreise und Buchung ausgegeben, 2003 waren es nur noch 33 Prozent. Im selben Zeitraum stiegen die Ausgaben am Aufenthaltsort von 60 auf 67 Prozent. „Die Billigflieger kommen diesem Trend auf Kosten von Bus- und Bahnreisen sehr entgegen“, so Pötzl.

Verändert hätten sich auch die Reisemotive für viele urlaubshungrige Europäer, so die Studie: Zwar ist Baden und Erholen nach wie vor Hauptgrund für eine Auszeit, stagniert jedoch seit 1995 bei 60 Prozent – ganz im Gegensatz zu Sport- und Rundreisen, die mit 9,5 bzw. 5,9 Prozent Wachstum pro Jahr und deutlich mehr Wertschöpfung pro Kopf stark an Bedeutung gewinnen werden, so Kvarda.

Profitieren könne Österreich besonders vom Trend weg vom einmaligen Haupturlaub hin zu mehreren Kurzurlauben pro Jahr. Stark nachgefragt würden hier vor allem Aktiv-, Rundreise- und Städteangebote, immer weniger hingegen Bildungs- und Sprachreisen, so die Projektleiterin. Ebenso stagniere die Nachfrage nach kurzen Wellness-Aufenthalten oder Schiwochenenden auf niedrigem Niveau.

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