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Unwetter - Tausende Schwalben verloren ihr Leben

Das Bild zeigt mehrere Schwalben.
Das Bild zeigt mehrere Schwalben. ©Manuela Trobej
Traurige Nachrichten aus dem Tierreich: "Tausende tote Schwalben in Österreich" vermeldete BirdLife am Dienstag.
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Das Wetter hat auch Tieren einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Das aktuelle Extremwetterereignis mit Überschwemmungen und Stürmen ließ viele Vögel während ihres Zugs in den Süden regelrecht hängen bleiben", erklärte Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich in einer Aussendung vom Dienstag. "Man spricht von einem Zugstau." Zuletzt wurden mehrere angeschlagene oder sogar gar nicht mehr lebende Schwalben gesehen. "Wenn durch den anhaltenden Starkregen die Nahrungssuche nach Fluginsekten erfolglos oder gar nicht möglich ist, kann es zum massenhaften Tod kommen", hieß es in der Mitteilung.

Traurige Nachrichten um Schwalben

Ein Fragezeichen steht hinter den Folgen der derzeitigen Katastrophe für die österreichische Brutpopulation sowie den Brutbestand. "Die betroffenen Schwalben sind zumindest teilweise sowohl Durchzügler aus dem Norden Europas als auch heimische Jungvögel, deren Sterblichkeit auf dem Zug im ersten Winterhalbjahr schon von vornherein leider recht hoch ist", ließen die BirdLife-Experten wissen. Jedenfalls muss man sich noch gedulden: "Konkret wissen wir erst nach Auswertung der nächstjährigen Beobachtungs- und Zähldaten unserer heimischen Brutvögel Bescheid, ob und wie stark sich dieses mitteleuropäische Extremwetterereignis auf die heimischen Schwalbenbestände ausgewirkt hat."

Einen regelrechten Ansturm hat das Tierparadies Schabenreith in Oberösterreich erlebt. Hunderte der Vögel kamen dort an. "Bereits seit dem 14. September erreichen das Tierheim im Minutentakt Schwalben aus ganz Oberösterreich, die Zuflucht suchen," hieß es am Dienstag in einer Aussendung.

Weitere Unklarheit

Wie sich die Unwetter und die folgende Flut auf wildlebende Säugetiere ausgewirkt haben, lässt sich noch nicht näher beziffern. Ökologen und die Jägerschaft können erst in einigen Tagen, nach dem Hochwasser und den Aufräumarbeiten, mit Bestandsaufnahmen beginnen. "Rehwild konnte sich wahrscheinlich dort, wo das Wasser langsamer angestiegen ist, retten. Bei einem schnellen Anstieg haben die Tiere aber wohl oft nicht überlebt", sagte Aldin Selimovic vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie auf APA-Anfrage. Mit enormen Ausfällen bis hin zu 100 Prozent sei in überfluteten Gebieten bei Feldhasen auszugehen. Das sei besonders bitter, weil es gerade viele wenige Wochen alte Junghasen gegeben habe.

"Schwarzwild ist sicher auch betroffen gewesen von einem so schnellen Anstieg des Wassers", meinte der Fachmann. Vor allem auch im Wiener Umland seien die Populationen von Fuchs und Dachs wohl "ziemlich stark" in Mitleidenschaft gezogen worden, und selbst die Biber dürften vielerorts solche reißenden Wassermengen nur schwer überlebt haben.

(APA/Red)

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