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Unwetter lässt Friedhof abrutschen

Sintflutartige Regenfälle haben am Donnerstag erneut in Teilen Deutschlands Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten. Ein Friedhof wurde in die Tiefe gerissen.

In Nordrhein-Westfalen, Berlin sowie Nord- und Mittelthüringen sorgte der Regen für zum Teil katastrophale Überschwemmungen. So riss im nordrhein-westfälischn Siegen ein von den heftigen Niederschlägen ausgelöster Erdrutsch einen am Hang gelegenen Friedhof mit in die Tiefe. Auch am Donnerstag gab der DWD wieder Unwetterwarnungen heraus, am Wochenende sollte es dagegen nur noch „normale“ Sommergewitter geben.

Bei dem abgerutschten Friedhof im Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn seien Särge und Leichenteile freigelegt und von den Erdmassen mitgeschwemmt worden, berichtete ein Polizeisprecher. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt. Insgesamt gingen in Siegen nach Angaben des Polizeisprechers stellenweise Niederschläge von 120 Litern je Quadratmeter nieder. Die Stadtautobahn und mehrere Durchgangsstraßen mussten zeitweise gesperrt werden, da sie vom Wasser überflutet waren. Ein Schulpavillon stürzte ein.

In Mechernich im Kreis Euskirchen musste die Feuerwehr wegen drohender Überflutungen ein Zeltlager und ein Asylbewerberheim evakuieren. Im Siegtal setzten Blitzeinschläge mehrere Häuser in Brand. Die Hauptverbindungsstraße entlang des Flusses war auch am Donnerstag noch gesperrt, da sich durch die Wassermassen stellenweise unterspült worden war. Auch eine Brücke musste aus dem gleichen Grund gesperrt werden.

In Berlin wurde nach starken Regenfällen in den südlichen und südöstlichen Stadtteilen am Donnerstagabend der Ausnahmezustand Alarmstufe eins ausgerufen. Besonders betroffen waren die Stadtteile Steglitz, Schöneberg und Wilmersdorf. Am Donnerstagmorgen berichtete die Feuerwehr von 728 Wasserschäden, 18 herabgefallenen Bauteilen und 30 umgestürzten Bäumen.

In Nord- und Mittelthüringen wurden nach heftigen Regengüssen Straßen überschwemmt und Keller überflutet. Bei Kefferhausen im Unstrut-Hainich-Kreis ertranken 20 Schafe in einer Senke, wie die Polizei in Nordhausen am Donnerstag mitteilte. Menschen wurden nicht verletzt.

Für das Erzgebirge gab der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag eine weitere Unwetterwarnung bis Donnerstagabend heraus. Bei Gewittern sei mit Regenmengen von 25 bis 40 Millimeter zu rechnen. Auch für den Bereich Berlin und Brandenburg gab es eine Vorwarnung für Regenmengen von 40 bis 70 Millimeter.

Am Freitag sollte es dann vom Schwarzwald bis zum Erzgebirge noch einzelne Gewitterschauer geben, ansonsten sollte es überwiegend heiter und trocken bei Temperaturen bis zu 29 Grad werden. Auch am Samstag und Sonntag sowie zu Wochenbeginn soll es bei sommerlichen Temperaturen meistens heiter oder lediglich wolkig sein, örtlich kann es aber immer wieder Schauer und Gewitter geben. Dabei ist es im Norden generell freundlicher als im Süden.

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