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Unwetter in Niederösterreich: Hilfseinsatz dauert an

Der Hilfseinsatz dauert an.
Der Hilfseinsatz dauert an. ©BEZIRKSFEUERWEHRKOMMANDO ZWETTL
Nach den Unwettern in Niederösterreich am vergangenen Donnerstag, waren die Einsatzkräfte auch am Dienstag noch vor Ort.
Bilder der Aufräumarbeiten
Schrattenberg und Allentsteig sind Katastrophengebiete
Aufräumarbeiten in NÖ
Arbeiten auf Dächern gehen weiter

Der Katastrophen-Hilfseinsatz niederösterreichischer Feuerwehren nach dem Unwetter vom vergangenen Donnerstag hat am Dienstag angedauert. In Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) waren lokale KHD-Einheiten an der Arbeit. Sondergeräte wurden auch aus den Bezirken Gänserndorf und Korneuburg herangeschafft. Die Höhenrettungsgruppe der FF Mistelbach stand laut dem Bezirkskommando ebenfalls wieder zur Verfügung.

Der Nachschub mit Materialien wie Abdeckplanen, Dachlatten, Schrauben und Nägeln sei gesichert, teilte Claus Neubauer, Pressesprecher des Bezirksführungsstabs Mistelbach, mit. Ebenfalls gegeben sei die Versorgung der Einsatzkräfte mit ausreichend Getränken aufgrund der am Dienstag erwarteten hochsommerlichen Temperaturen.

Hunderte von Hausdächern wurden durchlöchert

Schrattenberg gilt wie Allentsteig (Bezirk Zwettl) seit dem Wochenende als Katastrophengebiet. In beiden Orten waren am Donnerstagabend verheerende Hagelunwetter niedergegangen. Körner mit einem Durchmesser von rund fünf Zentimetern hatten Hunderte Hausdächer durchlöchert. Schrattenberg wurde am Freitag zudem von einem erneuten Unwetter getroffen, das in Objekten mit kaputter Dachkonstruktion für Überschwemmungen sorgte.

Land NÖ stellt zwei Millionen Euro Unterstützung zur Verfügung

Das Land Niederösterreich wird zwei Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln zur Behebung von Katastrophenschäden bereitstellen. Den Beschluss hat die Landesregierung in ihrer Sitzung am Dienstag einstimmig gefasst, informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, der für den Katastrophenschutz zuständige LHStv. Stephan Pernkopf und Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (alle ÖVP). "Wir haben in mehreren Gemeinden im Wald- und Weinviertel unglaubliche Zerstörung gesehen. Naturgewalten unglaublichen Ausmaßes haben dort beinahe alle Bewohnerinnen und Bewohner betroffen", sagte Mikl-Leitner.

Kaum seien die mehr als 500 teils stark beschädigten Hausdächer in Schrattenberg und Allentsteig provisorisch gesichert, drohe bereits das nächste Ungemach, teilte das Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich mit. Die Wettermodelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) würden ab dem (heutigen) Nachmittag wieder heftige Unwetter im nördlichen Niederösterreich prophezeien.

Laut Franz Resperger vom Landeskommando waren noch immer 153 Einsatzkräfte von 30 Feuerwehren in Schrattenberg damit beschäftigt, die letzten Dächer mit Planen abzudichten. Um die lokalen Kräfte zu unterstützen, stünden bei Bedarf auch heute 6.000 Feuerwehrmitglieder von 20 Katastrophenbereitschaften binnen kürzester Zeit bereit. Der Sprecher wies zudem darauf hin, dass noch während des Hagelsturms vom vergangenen Donnerstag weitere Abdeckplanen und Dachlatten bestellt worden seien, um das zentrale Katastrophenschutzlager in Tulln wieder zu füllen.

300 Katastrophenhilfsdienst-Einheiten der Feuerwehr

Allein in Oberösterreich und Niederösterreich sind während der vergangenen Tage rund 8.500 ehrenamtliche Mitglieder der Feuerwehr im Einsatz gestanden, um der Bevölkerung zu helfen und Schäden zu beseitigen. Insgesamt sind 300 Katastrophenhilfsdienst-Einheiten (KHD-Einheiten) mit etwa 13.000 Mitgliedern vorstrukturiert, um innerhalb weniger Stunden ausrücken zu können, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Feuerwehr.

Durch die hohe Zahl an ehrenamtlichen Mitgliedern kann ein Rotationsprinzip sichergestellt werden, um die Feuerwehrfrauen und -männer während längerer Einsätze abzulösen, um frische Kräfte in den Einsatz zu bringen. Die KHD-Einheiten setzen sich aus Kräften der Feuerwehren und Landesfeuerwehrverbände zusammen und werden anlassbezogen zusammengezogen. Dabei gilt der Grundsatz, dass die Einsatzbereitschaft zur Erfüllung der örtlichen Aufgaben nicht geschwächt wird.

"Durch das engmaschige Feuerwehrnetz in Österreich und die von Generationen entwickelte Verankerung in unseren Gemeinden hat sich eine Schlagkräftigkeit sowie eine Durchhaltefähigkeit etabliert, ohne die Elementarereignisse und Katastrophen nicht mehr bewältigt werden können. Und das neben den täglichen Feuerwehreinsätzen", betonte Feuerwehrpräsident Albert Kern. "Das erfordert nicht nur viel unentgeltliche Arbeit und ehrenamtliches Hirnschmalz, sondern auch entsprechende finanzielle Rahmenbedingungen seitens der Gemeinden, der Länder und des Bundes."

(APA/Red)

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