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"Unterwasser" U-Bahnstation

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Im Zuge der Bauarbeiten an der Wiener U-Bahnlinie U2 findet am Donnerstag der Tunnelanstich für die neue Station direkt unter dem Donaukanal statt. Im Endausbau wird es auf der Linie U2 17 Stationen geben.

Großer Bahnhof für einen U-Bahn-Tunnel: Am Donnerstagnachmittag begannen in Wien die Bauarbeiten an der U2-Verlängerung vom Schottenring in Richtung Leopoldstadt mit einem traditionellen Tunnelanstich – durchgeführt von Patin Sonja Wehsely (S), der Wiener Frauenstadträtin. Die neue U2 wird etwa 15 Meter unter dem Donaukanal verlaufen. Zu diesem Zwecke wurde die Erde rund um den geplanten Streckenverlauf vereist, um einen Wassereinbruch zu vermeiden.


Die künftige Station „Schottenring“ wird aus zwei getrennten Bahnsteigtunnels bestehen und zu einem Umsteigeknoten zwischen U2 und U4 auf mehreren Geschoßen umgebaut. Sie erstreckt sich auf 190 Metern vom Franz-Josefs-Kai bis zur Oberen Donaustraße in einer Gesamttiefe von bis zu 23 Metern.


„Wir freuen uns schon, durch diesen Sonja-Tunnel (in Anlehnung an die Tunnelpatin, Anm.) zu schießen mit dem Silberpfeil“, meinte Toni Faber am Donnerstag. Der Dompfarrer des Stephansdoms segnete persönlich die Statue der Heiligen Barbara als Schutzpatronin der Bergleute.


Ebenfalls unter der Erde fand sich Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder (S) ein. Erstmals werde die Wiener U-Bahn unter einem fließenden Gewässer hindurch fahren, unterstrich der SP-Politiker in seiner Rede. Nachdem die Wiener Mineure bereits einige Gesellenstücke abgeliefert hätten, sei dies das Meisterstück.

Schockgefrostete Erde


Um sich während der Bauarbeiten vor Wassereinbrüchen zu schützen, wurde die Erde auf rund 70 Metern Länge im zukünftigen Tunnelbereich mit minus 196 Grad Celsius kalten Stickstoff schockgefrostet. Für die kommenden zehn Monate bleibt sie auf der nun erreichten Bodentemperatur von rund zehn Grad minus.


Der nun begonnene Bauabschnitt wird vom Schottentor bis zur Station „Taborstraße“ reichen und 139 Mio. Euro verschlingen. In der vorläufigen Endausbaustufe bis 2009 wird die U2 aus siebzehn Stationen bei einer Streckenlänge von über zwölf Kilometern bestehen und bis nach Aspern fahren. Die Fahrt vom Karlsplatz zur Aspernstraße soll dann in 25 Minuten bewältigt werden.


Ebenfalls Veränderungen ausgesetzt ist die denkmalgeschützte Staustufe Kaiserbad am Donaukanal auf Höhe des Ringturmes. Deren stromabwärts gerichtete Außenstiege wurde für die Bauarbeiten entfernt. Die wertvollen Teile werden derzeit zwischengelagert und nach Bauende wieder zur originalen Stiege zusammengesetzt.

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