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Unternehmen bleibt handlungsfähig

Ein italienisches Konkursgericht hat den Nahrungsmittelkonzern Parmalat für insolvent erklärt und dem skandalgeschüttelten Unternehmen damit eine Atempause verschafft.

Der Insolvenz-Status erlaubt Parmalat, aktuelle Rechnungen zu begleichen, statt nur noch die in den vergangenen Jahren aufgehäuften Schulden abzuzahlen. Das Unternehmen bleibt also handlungsfähig.

Die italienische Regierung hat dem Großkonzern bereits Unterstützung zugesichert und den Anfang des Monats angetretenen Vorstandsvorsitzenden Enrico Bondi mit der Erarbeitung eines Sanierungskonzepts beauftragt. Bondi hatte nach der Übernahme der Unternehmensführung von Firmengründer Calisto Tanzi ein Bilanzdefizit von 3,95 Milliarden Euro aufgedeckt. Angaben Parmalats vom September, wonach ein Guthaben in dieser Höhe bei der Bank of America Corp. hinterlegt sei, seien falsch, räumte Bondi vor einer Woche auf Druck der Bank ein.

Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Tanzi und rund 20 weitere Parmalat-Manager wegen Verdachts auf Bilanzfälschung. Medienberichten zufolge wurden in den Bilanzen insgesamt zehn Milliarden Euro mehr angegeben, als das Unternehmen tatsächlich besitzt.

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