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Unterirdischer Konzertsaal für die Sängerknaben

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Die Wiener Sängerknaben sollen schon 2006 einen eigenen Konzertsaal bekommen - wegen Denkmalschutz darf nur unterirdisch gebaut werden - Coburg-Investor Pühringer sponsort den Bau.

Die Wiener Sängerknaben sollen schon bald einen eigenen Konzertsaal bekommen. Wie der „Kurier“ (Montag-Ausgabe) berichtet, ist ein 500 Plätze fassendes Auditorium geplant, und zwar unterirdisch direkt neben dem Augartenpalais, dem Quartier der Sängerknaben. Eugen Jesser, der Präsident der Kulturinstitution, bestätigte gegenüber der APA die Pläne. Baubeginn soll im kommenden Frühjahr sein, die Eröffnung könnte (gerade noch rechtzeitig zum Mozart-Jahr) im Herbst 2006 stattfinden.

Coburg-Investor Pühringer bezahlt Umbau

Für die veranschlagten Baukosten von rund acht Millionen Euro wird laut Jesser der deutsche Immobilieninvestor Peter Pühringer samt seiner Privatstiftung aufkommen. Der Generalsponsor der Sängerknaben war bereits am 2003 abgeschlossenen Generalumbau des Palais und des Wohngebäudes beteiligt. Bekannt ist Pühringer auch für die Adaptierung des Palais Coburg als Hotel, in das er nach eigenen Angaben rund 80 Mio. Euro investiert hat.

Der neue Saal im Augarten ist als Auftrittsort für die Sängerknaben konzipiert, er soll laut Jesser aber auch zu einem Zentrum der Kinderoper werden. Zusätzlich soll es Fremdnutzungen und Kooperationen mit dem benachbarten Filmarchiv oder der Augarten-Porzellanmanufaktur geben.

Denkmalschutz zwingt Umbau in die Tiefe

Derzeit sind gerade die Probebohrungen abgeschlossen. Dass der Saal unterirdisch errichtet wird, liegt laut Jesser am Denkmalschutz, der für das Palais und den ganzen Augarten gilt: „Wenn die Baugrube fertig ist, darf nichts mehr zu sehen sein.“ Gebaut wird unter dem derzeitigen Sportplatz der Knaben. Grünflächen blieben verschont.

Jesser sieht diese Vorgabe als „eine Möglichkeit, die Charme hat“. Der Saal könne direkt durch das Palais erschlossen werden, auch ein kleines Museum sei geplant. Im Saal sei eine Bühne vorgesehen, „fast mit der Breite wie in der Staatsoper, aber bei weitem nicht mit ihrer Höhe und Tiefe“.

Genehmigungen von Häupl gesichert

Bürgermeister Michael Häupl und das Bundesdenkmalamt hätten sich für das Projekt sehr engagiert, und auch die Bundesgärten habe man mit im Boot. Für die Genehmigungen bei den entsprechenden Magistratsabteilungen sei bereits gesorgt. Einziger Knackpunkt sei das künftige Mietverhältnis mit dem Bund. Bisher wohnten die Sängerknaben kostenfrei, was alle zehn Jahre verlängert wurde. Jesser will auch bei einem neuen Vertrag nicht schlechter aussteigen.

Tipp: Sängerknaben treten von 16. – 19. August vor Schloß Schöbrunn auf

Link: www.wsk.at

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