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Unsere Baustellen sind angeblich top

Wenn auch viele heimische Autofahrer Baustellen als ärgerlich empfinden mögen, sie dürfen sich zumindest sicher fühlen: Gemeinsam mit seinen europäischen Partnerclubs testete der ÖAMTC 50 Großbaustellen in elf Ländern.

Laut Ergebnis sind Bereiche, in denen gebaut wird, in Österreich topp. Im Rahmen des Tests, bei dem unter anderem Beschilderung, Verkehrsführung und Fahrsicherheit begutachtet wurden, schnitten sechs von sieben Baustellen in der Alpenrepublik „ausreichend“ oder besser ab.

Die Baustelle bei Enns auf der Westautobahn (A1) durfte sich gar mit dem Lorbeerkranz des Siegers schmücken. Baustellen bei Wolfsberg (A2), Amstetten und Vorchdorf (beide A1) erhielten die Bewertung „gut“. Für Baubereiche bei St. Pölten (A1) und Seebenstein (A2) gab es immerhin noch „ausreichend“. Einziger Wermutstropfen: Das Urteil für die Baustelle bei Pörtschach auf der Südautobahn (A2) fiel „mangelhaft“ aus. Die Verkehrsführung fiel den Testern negativ auf, Abstriche gab es auch bei der Sicherheit.

Mit einem erfreulichen Ergebnis ließ Italien aufhorchen: Mit viermal „gut“ und einem Mal „ausreichend“ legte das Land das negative Bild früherer Tests ab und positionierte sich im Spitzenfeld. Großbritannien schnitt vor allem deshalb sehr gut ab, weil dort grobe Verkehrseinschränkungen auf die Nachtstunden reduziert werden.

Wenig Grund zur Freude dürfte das Testergebnis den deutschen Nachbarn gegeben haben: Kein „sehr gut“, drei „gut“, zwei „ausreichend“ und drei „mangelhaft“. Ein schwaches Ergebnis fuhr auch die Schweiz ein, Defizite gab es vor dort allem bei der Sicherheit. Schlimm die Situation in Slowenien: Eine Baustelle wurde als „sehr mangelhaft“, eine als „mangelhaft“ bewertet. Bei drei kontrollierten Baustellen in Kroatien wurde dort lediglich eine als „ausreichend“ beurteilt, die restlichen beiden wurden als „mangelhaft“ eingestuft. Auch in den nordischen Ländern wie Dänemark oder den Niederlanden ist es laut Test um die Sicherheit in Baustellenbereichen nicht gut bestellt.

Als problematisch wertet man beim ÖAMTC den Allgemeinzustand der Verkehrsadern in Österreich: Teilweise sind diese so alt, dass sie generell erneuert werden müssen. So würde die Erweiterung der Südautobahn auf vier Fahrstreifen pro Richtung noch jahrelang dauern. Daneben gäbe es „Sparautobahnen“, die zu schmal gebaut worden sind. Dazu zählen laut Autofahrerclub der Wechselabschnitt auf der A2, Teile der Ostautobahn (A4) und weite Abschnitte der Pyhrnautobahn (A9) zwischen dem Voralpenkreuz und Gratkorn in der Steiermark. Als sanierungsbedürftige Sorgenkinder gelten weiters die Semmering Schnellstraße (S6) und die Murtal Schnellstraße (S36).

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