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Unruhen in Nigeria dauern an

Moslemische Politiker in Nordnigeria haben zur Tötung des Journalisten, der mit seinem "blasphemischen" Artikel die Unruhen rund um die "Miss World Wahlen" auslöste, aufgerufen.

Im lokalen Rundfunk forderten die Politiker des Bundesstaates Zamfara alle Moslems auf, den aus Kaduna stammenden Reporter für seinen blasphemischen Artikel im Streit um die Austragung des Miss-World-Wettbewerbs zu bestrafen.

Der Artikel hatte am Freitag die blutigen Unruhen zwischen Moslems und Christen ausgelöst, bei denen mindestens 215 Menschen ums Leben kamen. Darin hieß es, wenn der Prophet Mohammed heute leben würde, hätte er eine der Bewerberinnen geheiratet. Mehrere tausend Moslems zogen daraufhin durch die Straßen, sangen religiöse Lieder, demolierten Kirchen, errichteten Barrikaden und zündeten Reifen an. Rund 11.000 Menschen wurden nach Angaben von Hilfsorganisationen obdachlos.

Der Heilige Koran schreibe deutlich vor, dass jeder getötet werden müsse, der den Propheten Mohammed beleidigt, erklärte ein Sprecher der Regierung von Zamfara. Der Staat gilt als besonders strenggläubig. Zamfara war der erste von zwölf nigerianischen Bundesstaaten, die innerhalb der letzten zwei Jahre das islamische Recht, die Scharia, in dem westafrikanischen Land einführten.

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