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Unruhen in Addis Abeba: Mindestens 33 Tote

Bei schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei sind am Mittwoch in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen.

Diese Zahl nannte der Äthiopische Menschenrechtsrat am zweiten Tag der Unruhen, nachdem am Dienstag acht Menschen erschossen worden waren. Die Zahl der Verletzten wurde von Ärzten mit mindestens 81 angegeben. Hintergrund sind die Proteste der Opposition gegen das Ergebnis der Parlamentswahl vom 15. Mai. Gewehrfeuer und laute Explosionen erschütterten am Mittwoch die Straßen von Addis Abeba. Hunderte von schwer bewaffneten Bereitschaftspolizisten waren im Einsatz. Augenzeugen berichteten, dass sie wahllos auf Passanten geschossen hätten. Schützenpanzer fuhren durch die mit Glasscherben übersäten Straßen. An mehreren Plätzen wurden Autoreifen in Brand gesetzt.

Die Zusammenstöße weiteten sich auf das gesamte Stadtgebiet aus und erreichten die Botschaftsgebäude von Großbritannien, Frankreich und Belgien. Die Beschäftigten der UNO-Vertretung wurden aufgefordert, in ihren Büros zu bleiben. Informationsminister Berhan Hailu sagte, die Regierung bedaure das Blutvergießen. Zugleich machte er die größte Oppositionspartei, die Koalition für Einheit und Demokratie (CUD), für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Bei der Wahl erhielt die Regierungspartei EPRDF von Ministerpräsident Meles Zenawi nach dem amtlichen Ergebnis 60 Prozent der Stimmen.

Die Opposition wirft der Regierung vor, das tatsächliche Ergebnis gefälscht zu haben. Im Zuge der Proteste, die schon im Juni 42 Menschen das Leben gekostet haben, wurden alle 15 Mitglieder des CUD-Zentralkomitees verhaftet; außerdem wurden rund 1.000 Anhänger der Opposition ins Gefängnis gesteckt.

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