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Unruhen bei Demonstration in Caracas

In Venezuela ist es am Dienstag den dritten Tag in Folge zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern des Präsidenten Hugo Chavez gekommen.

Ein Mensch wurde angeschossen. Die Polizei setzte Tränengas ein, um beide Gruppen auseinander zu halten.

Anhänger des linksnationalistischen Präsidenten hatten in der Haupstadt Caracas einen Protestmarsch der Opposition und Journalisten mit Steinwürfen angegriffen. Bei den Unruhen sei auch ein Mensch durch einen Schuss ins Bein verletzt worden, teilte die Polizei mit. Chavez bekräftigte, dem seit rund sechs Wochen anhaltenden Generalstreik der Opposition widerstehen und deren Rücktrittsforderungen nicht nachkommen zu wollen.

Vize-Präsident Jose Vicente Rangel bestritt, dass der seit dem 2. Dezember andauernde Streik das Land ins Chaos gestürzt habe. „Das Land arbeitet“, sagte Rangel. Den Arbeitsausstand in der Öl-Industrie des fünftgrößten Öl-Exporteurlandes der Welt verurteilte er als Sabotage und Terrorismus. Der Streik hat der Öl-Industrie des Landes Einnahmeausfälle von vier Milliarden Dollar beschert. In ihren Bemühungen die Ölindustrie wieder in Gang zu bringen hatte die Regierung auch 2000 streikende Arbeiter der staatlichen Ölgesellschaft Petroleos de Venezuela entlassen. Wegen des Irak-Konflikts und des Streiks in Venezuela war der Ölpreis am Dienstag auf ein Zwei-Jahres-Hoch geschnellt.

Die Opposition, ein Bündnis aus politischen Parteien, Unternehmern und Gewerkschaften, wirft Chavez vor, das Land autoritär zu regieren und mit einer Orientierung am kommunistischen System Kubas zu ruinieren. Sie will mit dem Streik seinen Rücktritt und Neuwahlen erzwingen.

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