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UNO-Warnung

In Afghanistan droht, laut UNO, eine neuerliche Missernte. Eine Hungersnot wegen der Dürre und der Preissteigerungen wird befürchtet.

Die Menschen in Afghanistan sind wegen Dürre und und gestiegener Preise nach UNO-Angaben von Hunger bedroht. Wegen der anhaltenden Trockenheit werde die Ernte in diesem Jahr noch geringer ausfallen als 1999, sagte Michael Sackett vom Welternährungsprogramm WFP am Freitag in Islamabad. Selbst wo Getreide vorhanden sei, könnten es sich viele Menschen nicht leisten. Die WFP-Vorräte für die ärmsten Teile der Bevölkerung reichten nur noch bis Mai. Sackett appellierte deshalb an die Geberländer, weiter zu helfen.

Zurzeit verhungere zwar niemand, Unterernährung sei aber weit verbreitet, vor allem unter Kindern, sagte Sackett. Schon im vergangenen Jahr hatten eine schlechte Ernte und strenge Maßnahmen Pakistans gegen den Getreideschmuggel dazu geführt, dass die Preise um fast 50 Prozent stiegen. Vor allem in der Millionenstadt Kabul haben viele Menschen keine Arbeit. Gelegenheitsjobs bringen im Durchschnitt nur 1,30 Dollar am Tag. Das reicht für etwa vier Kilogramm Weizenmehl.

Afghanistan wird seit 20 Jahren von Krieg und Bürgerkrieg zerrissen. Die radikal-islamischen Taliban beherrschen 90 Prozent des Landes. Der Wiederaufbau hat aber noch kaum begonnen. Die Flugzeugentführung, die am Donnerstag in London zu Ende gegangen war, hatte ein großer Teil der afghanischen Passagiere dazu genutzt, in Großbritannien Asyl zu beantragen.

(Bild: APA)

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