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UNO-Friedenstruppe für Liberia

UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen aufgefordert, schnellstens den Einsatz einer Friedenstruppe in Liberia zu beschließen.

Die Truppe werde gebraucht, um eine „große menschliche Tragödie“ in der westafrikanischen Republik zu verhindern und das Land zu stabilisieren.

Er sei sehr besorgt über die schweren Verstöße der vereinbarten Waffenruhe in Liberia, erklärte Annan in Genf. Es lägen Berichte vor, wonach mehrere Hundert Menschen in den vergangenen Tagen in Monrovia getötet worden seien. Die Situation sich selbst zu überlassen würde „fürchterliche Konsequenzen“ haben – nicht nur für Liberia, sondern auch für andere Staaten der Region wie Sierra Leone und Cote d’Ivoire, warnte Annan. Am Freitag hatte bereits der französische Außenminister Dominique de Villepin die Entsendung einer Eingreiftruppe gefordert. Dabei hatte er an die historischen Verbindungen des Landes zu den USA erinnert. Liberia wurde 1847 von freigelassenen Sklaven aus den USA gegründet.

Anfang vergangener Woche hatten die Regierung von Staatschef Charles Taylor und die beiden größten Rebellengruppen ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, das die Bildung einer Übergangsregierung ohne Beteiligung Taylors vorsah. Der Staatschef erklärte danach jedoch, er wolle weiter bis Jänner 2004 im Amt bleiben, woraufhin die Kämpfe wieder aufgeflammt waren. Die USA forderten Taylor zum Rücktritt auf. Taylor ist wegen seiner Verstrickung in den Bürgerkrieg im Nachbarland Sierra Leone vor einem UNO-Tribunal wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

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