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UNO: Fischer will um ständigen deutschen Sitz werben

Der deutsche Außenminister Joschka Fischer (Grüne) ist am Montag zu einem sechstägigen Besuch bei den Vereinten Nationen in New York eingetroffen, bei dem er sich für einen ständigen Sitz Deutschlands im UNO-Sicherheitsrat einsetzen will.

Am Dienstag will er am Rande der 59. UN-Vollversammlung zu einem Vierer-Gipfel mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva, dem indischen Premier Manmohan Singh und dem japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi zusammenkommen. Auch Japan, Brasilien und Indien wollen ständig im UNO-Sicherheitsrat vertreten sein.

Mit einem ständigen Sitz in einem reformierten Sicherheitsrat werde dem politischen Gewicht des drittgrößten Beitragszahlers Deutschland Rechnung getragen, hatte ein Außenamtssprecher in Berlin im Vorfeld der Reise erklärt. Fischer will die deutschen Ambitionen auch in seiner für Donnerstag geplanten Rede vor der UN-Vollversammlung begründen. Die Regierung vertritt seit einigen Monaten den Anspruch auf einen ständigen Sitz mit verstärktem Nachdruck. Beschlüsse über eine Reform des Sicherheitsrats sind aber in der näheren Zukunft nicht zu warten. Bisher sind die USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich permanente Mitglieder im höchsten UN-Gremium.

Zum Auftakt seines Besuches am Montag wollte Fischer zunächst an einem Gipfel zur Bekämpfung des weltweiten Hungers teilnehmen, der unter Schirmherrschaft Brasiliens stand. Bei der Konferenz sollte es darum gehen, wie die Millenniums-Ziele zur weltweiten Entwicklung bis 2015 verwirklicht werden können. Diese sehen vor, die Zahl der unterernährten Menschen bis 2015 zu halbieren. Weltweit hungern derzeit etwa 840 Millionen. Später am Montag wollte Fischer bilateral mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow sprechen und an einem Treffen der so genannten Kosovo-Kontaktgruppe teilnehmen.

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