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UNO: Egeland fordert Streubombenverbot

Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, hat sich für ein sofortiges Verbot von Streubomben eingesetzt. "Verstümmeln und töten Frauen und Kinder".

„Solange es kein wirksames Verbot gibt, werden diese Waffen weiter unverhältnismäßig viele Zivilpersonen treffen und Frauen und Kinder verstümmeln und töten“, sagte Egeland am Dienstag in Genf. Am Montag hatte sich bereits des Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) für ein sofortiges Ende des Einsatzes von Streubomben ausgesprochen und diese als ungenau und unzuverlässig kritisiert.

Streubomben sind Pakete von 200 bis 600 Sprengsätzen, die in Bomben oder Artilleriegranaten gepackt und gegen Infantrie- oder Panzereinheiten eingesetzt werden. Die Sprengsätze einer Granate oder Bombe decken dabei eine Fläche von der Größe eines Fußballfeldes ab, wenn sie explodieren. Allerdings explodieren meist zehn bis 15 Prozent der Sprengsätze nicht sofort, manchmal sind es sogar bis 80 Prozent. Israel hat bei den Kämpfen im Juli und August im Libanon rund vier Millionen Streubomben zum Einsatz gebracht. Auch beim Kosovo-Krieg der NATO 1999 wurden Streubomben abgeworfen.

Eine Initiative des IKRK, wonach Länder, die Streubomben einsetzen, auch nicht detonierte Sprengsätze räumen sollen, wurde bisher nur von 20 Staaten unterstützt. Die USA und Israel gehören nicht dazu. Ein Versuch der US-Demokraten, dem Pentagon den Einsatz dieser Waffen zu untersagen, scheiterte im September im Senat. Außenamtssprecher Tom Casey erklärte am Montag, die USA hielten Streubomben für „rechtsgültig akzeptable Waffen“, die jedoch mit Vorsicht eingesetzt werden müssten.

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