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UNO bringt Hilfsgüter per Flugzeug nach Syrien

Flüchtlinge sollen auf Winter vorbereitet werden
Flüchtlinge sollen auf Winter vorbereitet werden
Die Vereinten Nationen bringen erstmals Hilfsgüter per Flugzeug nach Syrien. Mit der Zustimmung der syrischen und der irakischen Regierung würden aus dem Nordirak Hilfsgüter in die abgelegenen Regionen Al-Kamishli und Al-Hasake geflogen, so das Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Indes gaben spanische Medien die Entführung zweier Journalisten bekannt. Auch vier syrische Aktivisten wurden verschleppt.


UNHCR-Sprecher Peter Kessler sagte, der Nordosten Syriens sei seit Mai sehr schwer zu erreichen. Die Luftbrücke, die am Donnerstag beginnen soll, sei die erste dieser Art seit Beginn des Konflikts im März 2011. Laut Amin Awad, dem UNHCR-Direktor für Syrien, hatten die Hilfsgüter eigentlich per Lastwagen über die Grenze gebracht werden sollen. Doch “andere Elemente” hätten die Kontrolle über die entsprechende Straße erlangt, sodass dies nicht länger möglich sei.

Neben dem UNHCR wollen auch das Welternährungsprogramm (WFP) und das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF Hilfsgüter nach Syrien fliegen. Awad sagte, das UNHCR habe rund 142 Millionen Euro zur Verfügung, um die Flüchtlinge in Syrien und in den Nachbarländern auf den Winter vorzubereiten. Mit dem Geld sollen etwa besonders isolierte Zelte, zusätzliche Planen und warme Kleidung bezahlt werden.

Unterdessen gab die spanische Tageszeitung “El Mundo” bekannt, dass der Reporter Javier Espinosa und der Fotograf Ricardo Garcia Vilanova von der radikalen Gruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante entführt wurden. Demnach wurden sie bereits am 16. September verschleppt, doch sei die Geiselnahme zunächst nicht publik gemacht worden, weil es indirekte Kontakte mit dem Entführern gegeben habe. Diese hätte bisher aber keine Forderungen gestellt.

Laut der Zeitung wurden die beiden Journalisten auf der Rückkehr von einem Rechercheeinsatz in der Provinz Al-Rakka nahe der türkischen Grenze entführt. Die Zeitung und Angehörige erklärten, sie seien überzeugt, dass die Geiseln noch am Leben seien.

Am Dienstag wurden auch vier syrische Aktivisten in einem von Rebellen kontrollierten Gebiet nahe Damaskus verschleppt. Unbekannte seien in das Hauptquartier einer Organisation eingedrungen, die in der Region um Duma Menschenrechtsverstöße dokumentierte, erklärten die lokalen Koordinierungskomitees. Dabei seien die Frauenrechtsaktivistin Rasan Saituneh, ihr Ehemann Wael Hamada und zwei weitere Aktivisten entführt worden.

Saituneh gehörte in der Anfangsphase der Proteste gegen Assad zu den prominentesten Regierungskritikern. Im Dezember 2011 wurde sie mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des Europaparlaments ausgezeichnet.

Die Regierungstruppen verstärkten nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag ihre Offensive gegen die von Rebellen gehaltene Stadt Jabrud in der Region Kalamun an der libanesischen Grenze. Die Bergregion ist von strategischer Bedeutung, weil sie an der wichtigen Autobahn zwischen Homs und Damaskus liegt.

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