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Universität Wien: Rektor Heinz Engl hofft auf "Mitterlehner-Milliarde"

Heinz Engl wurde als Rektor der Uni Wien wiedergewählt.
Heinz Engl wurde als Rektor der Uni Wien wiedergewählt. ©APA
Der für eine weitere Amtszeit wiedergewählte Rektor der Universität Wien, Heinz Engl, hofft nach der unter dem ehemaligen Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) geflossenen "Hochschulmilliarde" auf eine ähnliche Summe von dessen Nachfolger Reinhold Mitterlehner (ÖVP) für alle Universitäten. Der Biologie-Standort der Uni soll außerdem nach Wien-Landstraße übersiedeln.

Engl ist in einem abgekürzten Verfahren aufgrund von Zwei-Drittel-Mehrheiten in Senat und Uni-Rat ohne Ausschreibung erneut zum Rektor bestellt worden. Seine neue vierjährige Amtszeit beginnt im Oktober 2015.

Bis ins Jahr 2015 seien die Unis durch die laufenden Leistungsvereinbarungen gut abgesichert, so Engl bei einer Pressekonferenz am Dienstag. “Die kritische Zeit kommt dann aber ab 2016.” Ab diesem Zeitpunkt gelten neue Leistungsvereinbarungen, die spätestens im nächsten Jahr verhandelt werden. “Wir brauchen ein deutlich höheres Budget”, so Engl. Für alle Unis wäre nach der “Töchterle-Milliarde” eine ähnliche Summe von Mitterlehner nötig: Damit könnte zumindest der Status Quo aufrechterhalten und ein paar Investitionen getätigt werden.

Uni-Neubauten: Entscheidung dringend nötig

Dringend nötig hält Engl etwa eine Entscheidung über den Neubau des derzeitigen Biologie-Standorts der Uni beim Franz-Josefs-Bahnhof. Das sogenannte UZA (Universitätszentrum Althanstraße) 1 sei aufgrund der ab 1.1. 2016 in Kraft tretenden verschärften Arbeitnehmerschutzbestimmungen dann “eigentlich nicht mehr nutzbar”. Eine Übersiedlung nach St. Marx in die Nähe der anderen Wiener Biotech-Institute würde einen inhaltlichen Cluster schaffen und wäre laut einer Schätzung der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) zudem günstiger als eine Sanierung am Standort.

“Wir haben aber immer noch kein Budget dafür.” Werde nicht bald entschieden, müsse weiter in den alten Standort investiert werden. Das wäre aber “verlorenes Geld”, wenn dann doch noch übersiedelt werde.

Engl: “Betreuung der Studenten Herausforderung”

Eine weitere “Herausforderung” sieht Engl in der Betreuung der Studenten. Mittlerweile verzeichne die Uni Wien als größte Universität des Landes 92.000 Studierende: Diese seien “an und für sich willkommen, wir können sie aber in manchen Studienrichtungen nicht in angemessener Weise betreuen”. Mittlerweile seien davon nicht nur Massenstudien betroffen: “Das ist ein viel breiteres Problem geworden.” So seien etwa durch diverse Werbekampagnen auch die Studentenzahlen in den MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gestiegen.

Dadurch käme es nun auch dort zu Engpässen – weniger im Personalbereich als bei den Laborbedingungen. “Dort kann aus Sicherheitsgründen nur eine bestimmte Anzahl an Leuten hinein.”

Keine neuen Zugangsbeschränkungen

Neue Zugangsbeschränkungen in diesen Fächern lehnt Engl ab: Das wäre nach der Werbemaßnahmen auch widersinnig. “Wo die Laborausstattung das Problem ist, nützen Zugangsregeln wenig. Was wir dort brauchen, sind Investitionen.” Dabei gehe es nicht nur um High-End-Forschungsgeräte – vielmehr beginne die gesamte Infrastruktur langsam in die Jahre zu kommen: “Das hat sich angestaut.”

Punktuelle Aufnahmsprüfungen will Engl nur dort einsetzen, wo diese aufgrund des Andrangs und der verfügbaren Kapazitäten absolut nötig seien. Als Beispiel nannte er die Psychologie. Ansonsten sei eine weiterentwickelte Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) das “bessere und fairere Instrument.”

(APA)

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