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Unis: Mehr Personal und ein Hauch Millionen-Show

©APA
Die zusätzlichen Mittel aus der "Notfallreserve", die Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) den Universitäten im Zuge der Studentenproteste zugesagt hat, bringen einen Hauch "Millionen-Show" an die Veterinärmedizinische Uni Wien (Vetmed).

Dort wird als eines von fünf Projekten ein TED-Voting-System im Hörsaal installiert, um Vorlesungen interaktiver zu gestalten, indem die Studenten zu Fragen abstimmen können.

Aus den insgesamt 34 Mio. Euro werden an den 21 Unis 92 Einzelprojekte finanziert, darunter vor allem zusätzliche Räume und Infrastruktur sowie Personal, wie aus einer der APA vorliegenden Aufstellung des Wissenschaftsministeriums hervorgeht. Die Unis müssen das zusätzliche Geld in jenen Studien einsetzen, in denen es wegen der stark gestiegenen Studentenzahlen zu besonderen Belastungen der Lehre gekommen ist.

Die Einmalzahlung von 34 Mio. Euro bringe “nachhaltige Verbesserungen” für die Studenten, sagte Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) gegenüber der APA und verwies etwa auf den Ausbau von Bibliotheksbeständen und E-Learning-Angeboten, die Schaffung zusätzlicher Lern- und Arbeitsplätze für Studenten und die Einrichtung neuer bzw. die Verbesserung der Infrastruktur bestehender Hörsäle oder Seminarräume. Auch neue Serviceleistungen oder verstärkte Studentenberatung würden aus den zusätzlichen Mitteln finanziert. Teilweise handle es sich um Einmal-Investitionen, teilweise um auf maximal drei Jahre befristete Projekte.

An neun der 21 Unis wird ein Teil des Geldes in zusätzliches Personal (Tutoren, Senior Lecturers, Externe Lektoren) gesteckt – “befristet”, wie die Ministerin betont. “Danach muss man sich anschauen, ob die Unis die Stellen aus dem eigenen Budget weiterfinanzieren können.” An der Uni Wien wurden neue Professuren in den überlaufenen Studien Publizistik und Internationale Entwicklung geschaffen – allerdings handle es sich dabei um “vorgezogene Maßnahmen”, die nicht “hinten ein Ende” hätten, wie im dortigen Rektorat betont wird.

In der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) spricht man von “grundsätzlich richtigen und notwendigen Projekten”, die durch die Notfall-Reserve ermöglicht würden. Allerdings seien 34 Mio. Euro nicht mehr als “eine nette Geste und wie es ausschaut, wenn die Reserve aufgebraucht ist, das weiß niemand”, so ÖH-Chefin Sigrid Maurer (Grüne und Alternative StudentInnen, GRAS) zur APA. Vor allem bei den zusätzlichen Lehrenden sei die Finanzierung nicht sichergestellt.

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