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Uni-Rektoren: Mehr Plätze nur bei zusätzlichem Geld

Die von Josef Broukal geforderte Aufstockung der Studienplätze um 10% in den von Zugangsbeschränkungen betroffenen Fächern ist nach Ansicht der Rektorenkonferenz nur möglich, wenn es dafür zusätzliches Geld gibt.

Genau aus diesem Grund fordere die Rektorenkonferenz (ÖRK) seit langem die Einführung einer Studienplatzfinanzierung, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. So könnten auch die Betreuungsrelationen verbessert und dadurch die hohen Drop-Out-Quoten reduziert werden.

Bei einer Studienplatzfinanzierung würden die jeweils zur Verfügung stehenden Plätze und die dafür erforderlichen Mittel zwischen Wissenschaftsministerium und den Universitäten im Rahmen der Leistungsvereinbarungen festgelegt. Eine Festschreibung der Plätze in einem Gesetz halten die Rektoren dagegen für „nicht sinnvoll, weil dies die notwendige Flexibilität behindern würde und weil der Zusammenhang zwischen Studienplätzen und Budgetzuweisung nicht berücksichtigt würde“.

Für SPÖ-Wissenschaftssprecher Broukal steht die Notwendigkeit zusätzlicher Mittel außer Frage. „Nun liegt es aber an den Unis selbst, nachprüfbare Zahlen auf den Tisch zu legen, wie viel zusätzliches Geld notwendig ist“, so Broukal in einer Aussendung. „Die Rektoren sind eingeladen, für die Fächer, wo die Nachfrage größer ist als das Angebot, konkret aufzuschlüsseln, wie viel der Bund dazuzahlen muss.“ Er gehe davon aus, dass die Beträge „gar nicht so hoch sind, weil in den ’Buchwissenschaften’ Studienplätze auch nicht so teuer sind“.

„Nicht nachvollziehbar“ ist für Broukal, warum die Rektoren gegen eine gesetzliche Festlegung sind. Die von ihnen zuletzt begrüßte Initiative zur Verlängerung der Zugangsbeschränkungen durch Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) beinhalte nämlich ebenfalls eine gesetzliche Festlegung – allerdings auf einem niedrigen Niveau.

Der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, forderte eine „deutliche Erhöhung“ des Uni-Budgets. So müsse etwa die Zahl der Professoren massiv aufgestockt werden. Es könne nicht sein, dass ein Professor sich wie an der Uni Wien im Schnitt um 224 Studenten kümmern müsse.

Unterstützt werden Zulassungsverfahren zu den Studien dagegen von der Wirtschaftskammer. Diese seien ein „wesentliches Element der Qualitätssicherung von Studienangeboten“, so Michael Landertshammer, Leiter der Abteilung für Bildungspolitik in der Wirtschaftskammer, in einer Aussendung. Es sei „unvorstellbar, wenn man bei gleichbleibenden Ressourcen an Personal und Ausstattung glaubt, unbegrenzt viele Studierende durchs Studium schleusen zu können, ohne Abstriche bei der Qualität der Lehre in Kauf nehmen zu müssen“.

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