AA

Unglückskapitän Schettino zurück auf dem Schiffswrack der "Costa Concordia"

Unglückskapitän Francesco Schettino beim Termin auf dem Wrack der Costa Concordia.
Unglückskapitän Francesco Schettino beim Termin auf dem Wrack der Costa Concordia. ©AP
Als Francesco Schettino sein Schiff verließ, war es gekentert. Gut zwei Jahre später besichtigt er das Wrack des Kreuzfahrtriesen - so wird ein Ortstermin des Gerichts in Giglio zu einem Medienereignis.
Schettino zurück auf der Costa Concordia
Wrack der Concordia aufgerichtet
Concordia: Bilder aus dem Inneren
Bilder direkt nach der Havarie

Der Unglückskapitän der havarierten “Costa Concordia” ist für eine Besichtigung erstmals an Bord des Schiffs zurückgekehrt. Mehr als zwei Jahre nach der Havarie vor Giglio bestieg Francesco Schettino am Donnerstag das Wrack des Schiffes, das er in der Unglücksnacht im Januar 2012 zurückgelassen hatte. Bedrängt von Medien war der entlassene Kapitän zu dem Ortstermin auf dem Schiff gekommen, bei dem vor allem der Notfallgenerator und die Aufzüge des Kreuzfahrtschiffes in Augenschein genommen wurden.

Schettino: “Wurde aggressiv behandelt”

Schettino und die Medien. (Bild: AP)
Schettino und die Medien. (Bild: AP) ©Schettino und die Medien. (Bild: AP)

“Ich habe mich hier offen gezeigt, ich stehe vor Gericht”, sagte Schettino (53) nach der Besichtigung. Zu dem Ortstermin dürfe er nichts sagen. Er hoffe aber, dass das Wrack so schnell wie möglich weggeschafft werde. Schettino beklagte, man habe ihn auf dem Weg zum Schiff, das wieder aufgerichtet nahe am Hafen von Giglio liegt, aggressiv behandelt, wie der TV-News-Sender Sky TG24 berichtete.

Was geschah während dem Untergang?

Schettino muss sich vor einem Gericht im toskanischen Grosseto wegen der Havarie verantworten. Dort hatten seine Anwälte beantragt, dass er mit Richtern, Staatsanwälten, Verteidigern und Gutachtern den Ort des Geschehens besichtigen dürfe. Das Gericht gab dem statt.

“Ich bin kein Schwächling, ich will die Wahrheit”, hatte Schettino zuvor gesagt. Er ist angeklagt, das Schiff während der Evakuierung verlassen zu haben. “Er hätte in der Nacht aufs Schiff zurückkehren sollen, jetzt ist es zu spät”, kritisierten ihn Anwälte der Opfer.

Das aufgerichtete Wrack der Costa Concordia. (Bild: AP)
Das aufgerichtete Wrack der Costa Concordia. (Bild: AP) ©Das aufgerichtete Wrack der Costa Concordia. (Bild: AP)

Die “Costa Concordia” war vor der italienischen Mittelmeer-Insel Giglio havariert und gekentert. 32 der mehr als 4000 Menschen an Bord kamen ums Leben. Schon Ende Januar hatte es einen Ortstermin gegeben. Das Wrack soll nach derzeitigem Stand Ende Juni abtransportiert sein. (red/dpa)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Unglückskapitän Schettino zurück auf dem Schiffswrack der "Costa Concordia"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen