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Unglückstanker überstand die Nacht

Die Lage nach dem Tankerunglück vor der Nordwestküste Spaniens ist unverändert ernst. Die 243 Meter lange „Prestige“ habe zwar die Nacht überstanden, drohe aber jeden Augenblick auseinander zu brechen, teilten die Behörden am Samstag in La Coruna mit. Im Rumpf des mit 77.000 Tonnen Öl beladenen Schiffes klafft an der Steuerbordseite ein fast 50 Meter großer Riss. Das niederländische Spezialteam, das die Bergungsarbeiten übernommen hat, wollte im Laufe des Tages erneut an Bord des Tankers gehen. Dort soll geprüft werden, ob ein Abpumpen des Öls möglich ist.

Der griechische Kapitän des Schiffes war am Freitagabend geborgen und anschließend festgenommen worden. Die spanische Justiz wirft ihm Umweltverbrechen und mutwillige Behinderung der Bergungsarbeiten vor. Noch am Samstag sollte er dem Haftrichter vorgeführt werden.

Der unter der Flagge der Bahamas fahrende, 26 Jahre alte Tanker einer griechischen Reederei war am Mittwoch während eines Sturms im Atlantik in Seenot geraten und mit schwerer Schlagseite auf die Küste zugetrieben. Durch ein Leck flossen etwa 3000 Tonnen Schweröl ins Meer. Der Öl-Teppich hatte sich am Freitag bis auf neun Kilometer (fünf Seemeilen) der Küste genähert. Umweltschützer befürchten ein Massensterben von Seevögeln.

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