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Unglaublich, aber wahr: Wofür Gelsen tatsächlich gut sind

Gelsen sind lästig, aber nützlich: Sie bestäuben Pflanzen, reinigen Gewässer und sind wichtige Nahrung für Tiere.
Gelsen sind lästig, aber nützlich: Sie bestäuben Pflanzen, reinigen Gewässer und sind wichtige Nahrung für Tiere. ©CANVA/APA/AFP
Stechmücken nerven – aber sie erfüllen wichtige Funktionen im Ökosystem. Warum sie trotz allem einen Nutzen haben und wie man ihre Vermehrung verhindert, erklärt eine Naturschutz-Expertin.

Gelsen, wie Stechmücken in Österreich genannt werden, gehören zu den lästigsten Begleitern des Sommers. Doch nur die weiblichen Mücken stechen tatsächlich – und das aus einem bestimmten Grund: Sie benötigen Blut als Eiweißquelle für die Entwicklung ihrer Eier. Für den täglichen Energiebedarf nehmen sie – wie die Männchen – Nektar und Pflanzensäfte zu sich.

Wofür Gelsen gut sind

Trotz ihres schlechten Rufs erfüllen Gelsen wichtige Aufgaben im Ökosystem, erklärt Carolina Trcka-Rojas vom Naturschutzbund:

1. Bestäubung seltener Pflanzen

Auch wenn Gelsen nicht mit Wildbienen oder Schmetterlingen vergleichbar sind, bestäuben sie bestimmte Pflanzenarten, die fast ausschließlich auf Mücken angewiesen sind.

2. Nahrungsquelle für viele Tiere

Sowohl erwachsene Gelsen als auch ihre Larven sind ein fester Bestandteil der Nahrungskette. Sie dienen Libellen, Spinnen, Schwalben, Fischen, Kaulquappen und anderen Insekten als Nahrungsquelle – besonders in deren frühen Lebensstadien.

3. Reinigung von Gewässern

Gelsenlarven filtern Schwebstoffe und Kleinplankton aus dem Wasser und tragen so zur natürlichen Reinigung kleiner Gewässer bei.

Warum es manchmal weniger Gelsen gibt

Laut Trcka-Rojas hängt die Populationsgröße stark vom Wetter ab. Kühle Frühjahre, wie heuer im April und Mai, führen zu einem späteren Start mit weniger Individuen. Warme, feuchte Frühjahre hingegen ermöglichen eine frühzeitige Massenvermehrung.

Einige Arten – sogenannte Überschwemmungsmücken – legen ihre Eier in feuchte Erde, wo sie monatelang überdauern. Bei Starkregen nach Trockenperioden kann es dann zu plötzlichen Mückenschwärmen kommen.

Was gegen Gelsen hilft

  • Mückengitter an Fenstern und Türen verhindern, dass Gelsen in Wohnräume gelangen
  • Stehende Wasserquellen (Regentonnen, Eimer, Blumentopfuntersetzer) regelmäßig leeren oder abdecken
  • Naturnahe Kleinbiotope anlegen, die natürliche Fressfeinde wie Libellen oder Amphibien fördern

"Naturnahe Gartenteiche mit fließendem Wasser oder wechselndem Wasserstand sind ideale Lebensräume für Gelsen-Gegenspieler", so Trcka-Rojas.

(VOL.AT)

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