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Ungarns Soros-Uni plant Standort in Wien: Häupl erfreut

Wiens Bürgermeister Häupl ist über die Pläne der Soros-Universität erfreut.
Wiens Bürgermeister Häupl ist über die Pläne der Soros-Universität erfreut. ©APA/ROBERT JAEGER
Die Budapester Privatuniversität, die Central European University, plant einen Standort am Areal des Otto-Wagner-Spitals in Wien-Penzing. Die von US-Milliardär George Soros gegründete Universität plant mit Wien ihren dritten Standort.
Die Budapester Privatuniversität, die von US-Milliardär George Soros gegründet wurde, zieht voraussichtlich ins das Areal des Otto-Wagner-Spitals in Wien-Penzing, bestätigte Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) am Montag einen Bericht des “Kurier”. Neben dem Hauptsitz Budapest und einer Lehrstätte im US-Staat New York wird Wien der dritte Standort der Uni sein. Die CEU wird laut dem “Kurier”-Artikel ein Drittel der Gebäude des bisherigen Otto-Wagner-Spitals auf der Baumgartner Höhe besiedeln. Geplant ist, dass der Standort im Wintersemester 2020/21 in Vollbetrieb geht. Bis 2022 soll der Wiener Krankenanstaltenverbund ausziehen und der Campus fertiggestellt werden. Das Krankenhaus wird im Zuge der Spitalsreform abgesiedelt. Über die Nachnutzung des Otto-Wagner-Spitals wird in Wien bereits seit Jahren diskutiert.
Im Memorandum of Understanding (MoU), das die Stadt und die Uni möglicherweise bereits nächste Woche unterzeichnen, wird festgelegt, dass das Otto-Wagner-Areal auch weiterhin öffentlich zugänglich sein wird und die historische Bausubstanz erhalten bleibt, erläuterte Brauner. Michael Ignatieff, Präsident und Rektor der CEU, freute sich in einer Aussendung auf die Zusammenarbeit mit der Stadt Wien. Der Mietvertrag soll über 99 Jahre abgeschlossen werden. “Auch wenn wir wachsen und unsere Universität weiter entwickeln, Budapest bleibt unsere Homebase”, betonte Ignatieff.

Häupl erfreut über neuen Standort in Wien

“Für Wien als Universitätsstadt bietet sich durch die Zusammenarbeit mit der CEU eine Jahrhundertchance,” zeigte sich auch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) erfreut. “Die CEU ist ein Symbol des Aufbruchs in den zentral- und osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten und sie würde mit ihrem sozial- und geisteswissenschaftlichen Schwerpunkt das Angebot der Wiener Universitätslandschaft gut ergänzen,” ist Häupl überzeugt.

Wiens Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne), die der in Ungarn unter Druck geratenen Privatuniversität bereits im April die Übersiedlung nach Wien angeboten hatte, begrüßte die Entscheidung ebenfalls: “Das ist ein Best-Case-Szenario: Nicht nur steigt mit der Central European University Wiens Bedeutung als einer der wichtigsten Universitätsstandorte in Europa, sondern es ist uns gemeinsam gelungen, eine optimale Lösung für die Nutzung am Steinhof zu finden”, zeigte sie sich in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA erfreut. Mit dem Einzug der CEU sei der Erhalt der Otto-Wagner-Pavillons gesichert. “Die Nachnutzung als Uni-Standort war auch von den Bürgerinnen und Bürgern im Beteiligungsverfahren favorisiert worden”, betonte Vassilakou.

Soros-Uni 1991 gegründet

Die Central European University wurde 1991 in Prag gegründet, bereits 1993 erfolgte die Übersiedlung nach Budapest. Die CEU ist in den USA akkreditiert und betreibt insgesamt 13 Institute, eine Schule und 20 Forschungsstätten. Derzeit studieren rund 1.500 Personen an der CEU.

Der Gründer der Universität, der liberale US-Milliardär Soros, gilt für die ungarische Regierung von Viktor Orban als Hauptfeindbild. Eine Änderung des Universitätsgesetzes hatte die CEU in Ungarn seit dem Vorjahr unter massiven Druck gesetzt und zeitweilig gar mit der Schließung bedroht.

APA/Red.

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